Die finanzielle Lage der Gemeinde Eching ist angespannt und wirft Fragen auf. Ein Investitionsprogramm von über 50 Millionen Euro steht in den kommenden Jahren an, doch die laufenden Kosten fressen die Einnahmen auf. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, wird der Verwaltungshaushalt für 2025 auf fast 52 Millionen Euro ansteigen, während die Einnahmen stagnieren. Die Hauptverursacher sind die Personalkosten und die Abgaben an das Landratsamt, die zusammen rund 70 Prozent der Ausgaben ausmachen.
Die Situation ist alarmierend: Bürgermeister Sebastian Thaler warnt, dass die Gemeinde auf zwei Millionen Euro aus Rücklagen angewiesen sein wird, um den Betrieb im Jahr 2025 aufrechtzuerhalten. Trotz der kontinuierlichen Fehlbeträge in den letzten 14 Jahren hofft Thaler, dass die finanziellen Engpässe nicht zur Realität werden. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Einkommensteuerbeteiligung sind zwar stabil, jedoch wird die Kreisumlage voraussichtlich um 700.000 Euro steigen, was die finanzielle Belastung weiter erhöht.
Investitionen und Herausforderungen
In den kommenden Jahren plant Eching große Investitionen, darunter den Bau neuer Kindertagesstätten und Wohnanlagen. Doch die Umsetzung dieser Projekte wird durch die angespannte Finanzlage erschwert. Die Gemeinde hat bereits kleinere Schritte in die Wege geleitet, um die geplanten Maßnahmen zu realisieren, doch die Unsicherheit über die Höhe der Kreisumlage bleibt bestehen. Bürgermeister Thaler bezeichnet die Situation als „Worst Case“, da die Erhöhung der Umlage die finanziellen Spielräume weiter einschränken könnte.
Die Rücklagen der Gemeinde werden zum Jahresende voraussichtlich zwischen 17 und 26 Millionen Euro liegen, doch die mittelfristige Planung zeigt, dass diese Ersparnisse bis Ende 2026 aufgebraucht sein könnten. Ein neuer Kredit könnte notwendig werden, um die laufenden Kosten zu decken. Aktuell hat Eching Schulden von knapp vier Millionen Euro, die bis Ende 2026 auf etwa zwei Millionen Euro gesenkt werden sollen.
Die kritische Lage in Freising
Ähnlich sieht es in der Stadt Freising aus, wo die finanzielle Lage als kritisch, aber nicht aussichtslos beschrieben wird. Laut einem Bericht der Merkur ist ein genehmigungsfähiger Haushalt für 2025 noch nicht in Sicht. Die Stadtratsfraktionen sind sich einig, dass die Probleme nicht hausgemacht sind, aber die Unsicherheit über die steigenden Kreisumlagen und die hohen fixen Ausgaben belasten die Stadt enorm.
Die Haushaltsberatungen haben gezeigt, dass von den erforderlichen Einsparungen im Verwaltungshaushalt nur ein Bruchteil erreicht werden konnte. Die Fraktionen sind besorgt über die hohe Belastung durch Pflichtaufgaben, die von Bund und Land auf die Kommunen abgewälzt werden. Die Stadt muss sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und gleichzeitig die sozialen Leistungen aufrechterhalten, die für den Zusammenhalt der Gemeinschaft wichtig sind.
Die Herausforderungen sind groß, und die Verantwortlichen in Eching und Freising stehen vor der schwierigen Aufgabe, die finanziellen Lücken zu schließen und gleichzeitig wichtige Investitionen für die Zukunft zu sichern. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Haushaltslage zu stabilisieren und die Weichen für eine positive Entwicklung zu stellen.