FÜRTH – Die Einführung des neuen Bayerischen Grundsteuergesetzes hat die Kleeblattstadt in Aufregung versetzt. Seit dem 10. Dezember 2021 müssen alle Städte und Kommunen im Freistaat dieses Gesetz umsetzen, und Fürth bildet da keine Ausnahme. Die Stadt hat sich nicht nur verpflichtet, die neuen Regelungen zu befolgen, sondern auch eine Einkommens-Neutralität zu gewährleisten. Das bedeutet, dass die Stadt trotz der Reform die gleichen Einnahmen aus der Grundsteuer erzielen möchte wie zuvor.
Mit prognostizierten Einnahmen von 27,3 Millionen Euro hat die Stadt den neuen Hebesatz auf 660 Prozentpunkte festgelegt, ein Anstieg von 555 Punkten. Im Vergleich dazu hat die Stadt Nürnberg den Hebesatz auf 780 Punkte erhöht, während Stein und Erlangen ebenfalls Anpassungen vorgenommen haben. Die Stadtverwaltung warnt jedoch vor extremen Fällen: Eine 15-fache Erhöhung der Grundsteuer ist theoretisch möglich, während in anderen Fällen die Kosten um bis zu 90 Prozent sinken könnten, wie der Marktspiegel berichtete.
Die Auswirkungen auf Grundstückseigentümer
Die Kämmerei geht davon aus, dass etwa 70 Prozent der Grundsteuerbescheide niedriger ausfallen werden, während nur 30 Prozent mit höheren Bescheiden rechnen müssen. Für Grundstückseigentümer ist es entscheidend zu wissen, dass die Stadt die Bescheide auf Basis von Finanzamtsdaten zum 1. Januar 2022 erlässt. Einsprüche gegen die Bescheide müssen direkt beim Finanzamt eingereicht werden, was für viele Eigentümer eine neue Herausforderung darstellt.
Die Reform hat nicht nur finanzielle Auswirkungen, sondern wirft auch Fragen zur Fairness und Transparenz auf. Die Gleichbehandlung aller Grundstücke, unabhängig von deren Lage, sorgt für Diskussionen unter den Eigentümern. Während einige von niedrigeren Bescheiden profitieren könnten, müssen andere mit erheblichen Erhöhungen rechnen, was zu Unmut führt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Grundsteuerreform in Fürth ist ein bedeutender Schritt, der die finanzielle Landschaft der Stadt nachhaltig beeinflussen wird. Die Stadtverwaltung verfolgt das Ziel, die Einnahmen stabil zu halten, während sie gleichzeitig die Herausforderungen der neuen Regelungen bewältigen muss. Wie die Stadt Fürth selbst berichtet, wird die Umsetzung des Gesetzes weiterhin genau beobachtet, um sicherzustellen, dass die Interessen aller Grundstückseigentümer gewahrt bleiben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Grundsteuerreform in Fürth sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die Stadt steht vor der Aufgabe, die neuen Vorschriften erfolgreich umzusetzen, während sie gleichzeitig die finanziellen Bedürfnisse der Gemeinde im Auge behält. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Bürger bestmöglich zu unterstützen.