Im Enzkreis wird der Wald zu einem lebendigen Klassenzimmer, das Kinder und Jugendliche auf eine spannende Entdeckungsreise in die Natur mitnimmt. Die Waldpädagogik hat sich als innovativer Ansatz etabliert, um den jungen Lernenden die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Naturerfahrungen näherzubringen. Laut einem Bericht von Kraichgau.news hat das Forstamt des Enzkreises ein einzigartiges Konzept entwickelt, das den Lebensraum Wald mit „Herz, Hand und Verstand“ vermittelt.
„Wer möchte der Fuchs sein?“, fragt Susanne Kienzle, die leidenschaftliche Waldpädagogin, während sie die Kinder der vierten Klasse der Friedrich-Silcher-Schule in Birkenfeld um sich versammelt. Die Aufregung ist spürbar, als die Schüler sich abwechselnd mit einem echten Fuchsfell bekleiden. Doch das ist nur der Anfang! Auch die Felle von Hase, Dachs und Reh werden neugierig begutachtet. Die Kinder lernen spielerisch, welche Unterschiede es zwischen den Tieren gibt und warum das Fell so unterschiedlich beschaffen ist.
Ein ganzheitliches Lernerlebnis
„Unser Ziel ist es, die Begeisterung für die Natur zu wecken und spielerisch Wissen über den Wald zu vermitteln“, erklärt Kienzle. Die Waldpädagogik bietet nicht nur für Schulklassen, sondern auch für Kindertageseinrichtungen und Familien spannende Veranstaltungen an. Besonders beliebt ist das „Waldmobil“, das Materialien direkt in den Wald bringt. Hier findet der Unterricht nicht in einem klassischen Klassenzimmer statt, sondern mitten im Grünen. „Wir wollen, dass der Wald der Lernort ist und nicht das Klassenzimmer“, betont Kienzle.
Die Kinder erleben den Wald mit allen Sinnen. „Wir arbeiten nach dem Prinzip ‚Herz, Hand und Verstand‘. Die Kinder sollen den Wald nicht nur sehen, sondern ihn erleben – mit all ihren Sinnen“, so Kienzle weiter. Bei ihrem heutigen Termin lernen die Schüler viel über die winteraktiven Tiere wie Wildschwein und Fuchs. Materialien wie Fellproben ermöglichen es den Kindern, die Unterschiede zwischen den Tieren zu fühlen und zu verstehen.
Waldpädagogik als wertvolle Erfahrung
Der direkte Kontakt mit der Natur ist ein zentrales Element der Waldpädagogik. Für viele Schüler ist dies nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag, sondern auch eine wertvolle Erfahrung, die über den klassischen Unterricht hinausgeht. „Schüler, die im Klassenzimmer oft als unruhig oder auffällig gelten, blühen im Wald auf. Sie haben hier die Möglichkeit, sich auf ganz neue Weise zu zeigen“, berichtet Kienzle aus ihrer langjährigen Erfahrung. Die Kombination aus Wissensvermittlung und freier Entdeckungszeit im Wald fördert das Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur.
Seit 2012 ist die Waldpädagogik ein fester Bestandteil des Bildungsangebots im Enzkreis. Dank der engen Zusammenarbeit mit den Schulen und der Unterstützung durch den Landkreis hat sich das Programm in den letzten Jahren hervorragend etabliert. Die Nachfrage ist so groß, dass das Team der Waldpädagogik keine aktive Werbung mehr machen muss. „Wir sind im ganzen Kreis präsent und die Nachfrage ist groß“, freut sich Kienzle über den Erfolg des Programms.
Die Waldpädagogik im Enzkreis ist mehr als nur ein Unterrichtsangebot – sie ist eine Einladung an die jungen Menschen, die Wunder der Natur zu entdecken und zu schätzen. Wie Kraichgau.news berichtet, ist dieses Konzept nicht nur innovativ, sondern auch notwendig, um das Bewusstsein für unsere Umwelt zu schärfen und die nächste Generation für den Schutz der Natur zu sensibilisieren.