Im malerischen Tieringen, wo die Natur zum Verweilen einlädt, traf sich der Bezirksvorstand der Ver.di Senioren zur jährlichen Klausurtagung. Die Teilnehmer lobten die hervorragenden Bedingungen im Haus Bitten Halde, die nicht nur eine angenehme Atmosphäre boten, sondern auch Raum für wichtige Diskussionen über die Zukunft der Senioren und deren Anliegen. Ein zentrales Thema war die Pflegeversicherung, die laut den Ver.di Senioren dringend reformiert werden muss, um eine solidarische und umfassende Absicherung zu gewährleisten.
In Zusammenarbeit mit der AOK wurden in jedem Landkreis Informationsveranstaltungen zur Pflege durchgeführt. Hierbei wurde die Notwendigkeit betont, dass alle Einkommensarten in die Pflegeversicherung einfließen müssen, um deren Finanzierung zu sichern. Die Senioren fordern eine Vollversicherung, die den Bedürfnissen aller gerecht wird. Salvatore Bertolino, ein führendes Mitglied der Ver.di Senioren, erklärte: „Wir wollen die demokratischen Parteien herausfordern und stärken, gleichzeitig unseren Beitrag leisten, dass die Bürger ihr Wahlrecht nutzen.“ Dies zeigt, wie wichtig es den Senioren ist, aktiv an politischen Prozessen teilzunehmen.
Gesundheitspolitik im Fokus
Ein weiterer wichtiger Punkt der Klausur war die Gesundheitsvorsorge. Dr. Jendrik Scholz, Abteilungsleiter für Arbeits- und Sozialpolitik beim DGB BaWü, präsentierte aktuelle Zahlen zu den Themen Gesundheit, Pflege, Rente und Armut. Die Ver.di Senioren fordern eine drastische Erhöhung der Medizinstudienplätze, um eine flächendeckende Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Zudem sehen sie die Notwendigkeit, medizinische Versorgungszentren aufzubauen, jedoch nicht in privater Hand, sondern unter kommunaler Verantwortung. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheitsversorgung für alle Bürger zu sichern.
Die Altersarmut ist ein weiteres drängendes Problem, das besonders Frauen betrifft. Während 48% der Männer weniger als 1400 Euro monatlich erhalten, sind es bei den Frauen erschreckende 84%. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, die Rentenbeiträge zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, damit mehr Menschen in Vollzeit arbeiten können. Die Senioren betonen, dass eine Verbesserung der Infrastruktur, insbesondere der Kindertageseinrichtungen, unerlässlich ist, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu fördern.
Ein Blick in die Zukunft
Für das kommende Jahr 2025 haben sich die Ver.di Senioren viel vorgenommen. Geplant sind Seniorenkonferenzen in jedem Landkreis, um die Anliegen der älteren Generation direkt an die politischen Entscheidungsträger zu bringen. Auch eine zentrale Kulturveranstaltung im Landestheater Tübingen steht auf der Agenda. Die Senioren möchten ihre Stimme erheben und auf die Herausforderungen aufmerksam machen, mit denen sie konfrontiert sind, und fordern eine stärkere Tarifbindung, insbesondere bei öffentlichen Aufträgen.
Die Ver.di Senioren setzen sich nicht nur für ihre eigenen Belange ein, sondern auch für eine gerechtere Gesellschaft insgesamt. Sie fordern höhere Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Gesundheit, um eine generationengerechte Zukunft zu schaffen. „Die Bundesrepublik Deutschland ist einer der sichersten Schuldner der Welt“, so die Ver.di Senioren, die damit auf die Möglichkeit hinweisen, dass eine günstige Finanzierung für notwendige Investitionen möglich ist, um die Lebensqualität für alle Bürger zu verbessern.
Insgesamt zeigt die Klausurtagung der Ver.di Senioren, wie wichtig es ist, dass die ältere Generation gehört wird und aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitwirkt. Die Themen Pflege, Gesundheit und Altersarmut sind nicht nur drängende Herausforderungen, sondern auch Chancen für eine bessere Gesellschaft, in der alle Generationen gleichberechtigt sind.