Im Herzen des Münstereifeler Waldes, wo die Zeit stillzustehen scheint, gibt es eine Bushaltestelle, die selbst die einsamsten Herzen berührt. Diese Haltestelle, gelegen zwischen Kleinbüllesheim und Dom-Esch, wird nur von einem einzigen Fahrgast genutzt – einer Grundschülerin. Ihre Exklusivität ist so bemerkenswert, dass der Bus der Linie 731 der Stadtverkehr Euskirchen (SVE) nur für sie hält. Der Bruder der Schülerin erzählt, dass der Bus früher auch für ihn hielt, doch nun ist es allein seine Schwester, die das Privileg genießt, an der Haltestelle „Am Heiligenhäuschen“ ein- und auszusteigen. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass diese Haltestelle mehr oder weniger eine Exklusivhaltestelle für die junge Schülerin ist.
Diese Haltestelle ist ein wahres Kuriosum: Sie besteht lediglich aus einem Schild und einem Fahrplan. Kein Dach, keine Sitzgelegenheit, nicht einmal ein Mülleimer ist vorhanden. Autos rasen mit bis zu 100 km/h an ihr vorbei, was die Haltestelle nicht nur einsam, sondern auch gefährlich macht. Die Eltern der Schülerin haben mit der SVE eine Vereinbarung getroffen, dass ihre Tochter nach der Schule in Kleinbüllesheim abgeholt wird, da es zu gefährlich wäre, sie an der Haltestelle aussteigen zu lassen.
Einzigartige Bushaltestellen in der Region
Doch die „einsamste Bushaltestelle“ in Euskirchen ist nicht die einzige ihrer Art. Im Oberbergischen Kreis, genauer gesagt in Wipperfürth, gibt es eine weitere Haltestelle, die in Sachen Abgeschiedenheit mithalten kann. Die Haltestelle „Ahlhausen“ wird nur zweimal täglich von der Linie 337 angefahren, und das auch nur an Schultagen. An Wochenenden und Feiertagen bleibt sie ungenutzt. Die Rundschau berichtet, dass diese Haltestelle von Busliebhabern genutzt wird, um Busse in der malerischen Landschaft zu fotografieren.
Im Gegensatz zur Haltestelle in Euskirchen bietet die in Wipperfürth jedoch mehr Komfort: Überdachung und Sitzgelegenheiten sind vorhanden, und die Umgebung lädt zum Verweilen ein. Doch auch hier gilt: Verpasst man einen der wenigen Busse, steht man buchstäblich im Regen.
Die Zukunft der einsamen Haltestellen
Die Tage der einsamsten Bushaltestelle Euskirchens scheinen gezählt. Mit dem Ende des Schuljahres wird entschieden, ob die Haltestelle weiterhin benötigt wird. Der Bruder der Schülerin vermutet, dass dies bereits im nächsten Jahr der Fall sein könnte, da seine Schwester dann auf eine weiterführende Schule wechseln wird. Damit könnte diese einzigartige Haltestelle bald Geschichte sein.
Obwohl diese Haltestellen auf den ersten Blick unscheinbar wirken, erzählen sie doch Geschichten von Exklusivität und Abgeschiedenheit, die in unserer hektischen Welt selten geworden sind. Sie sind stille Zeugen des Alltags und bieten einen Rückzugsort für diejenigen, die die Ruhe suchen.