Im malerischen Ostallgäu, wo die Alpen majestätisch den Horizont zieren, kämpft der Landkreis mit einem Problem, das viele Regionen plagt: dem Fachkräftemangel im Tourismus. Beim diesjährigen Tourismusforum stand die „Generation Zukunft“ im Mittelpunkt, eine Initiative, um junge Menschen für die Branche zu begeistern. Sebastian Gries, Fachbereichsleiter Tourismus, betont, dass der Mangel an Arbeitskräften schon lange vor der Pandemie ein Thema war. Doch wie kann die Jugend für eine Karriere im Tourismus begeistert werden? Diese Frage stand im Zentrum der Diskussionen. Allgäuer Zeitung berichtet, dass der Landkreis Ostallgäu sich dieser Herausforderung mit vollem Einsatz stellt.
Landrätin Maria Rita Zinnecker eröffnete das Forum mit einem eindringlichen Appell: „Viel zu oft sprechen wir über die kommenden Generationen. Viel zu selten sprechen wir mit ihnen.“ Rund 100 Teilnehmer, darunter Unternehmer, Auszubildende und Studierende, kamen zusammen, um Lösungen zu finden. In moderierten Dialogen und Werkstätten wurden Ideen entwickelt, wie der Tourismus für junge Menschen attraktiver gestaltet werden kann. Besonders betont wurde die Notwendigkeit, bestehende Unterstützungs- und Informationsangebote besser zu vernetzen und sichtbar zu machen.
Neue Wege für die Zukunft
Ein Highlight der Veranstaltung war der Gastvortrag von Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern. Er sprach über die Herausforderungen der Tourismusentwicklung und die Bedeutung der Ressourcenschonung für kommende Generationen. Auch Manfred Hegedüs von der Sparkasse Allgäu betonte, wie wichtig es sei, die Arbeitgeberattraktivität zu steigern, um im Wettbewerb um kluge Köpfe zu bestehen.
Doch nicht nur im Tourismus, auch in anderen Bereichen zeigt sich der Landkreis innovativ. Am 28. November 2024 findet im Familienstützpunkt Apfelkern in Kaufbeuren ein interaktiver Abend zum Internationalen Männertag statt. Hier können Männer und Väter unter Anleitung von Experten ihre Kommunikationsfähigkeiten und Selbstwahrnehmung verbessern. Landkreis Ostallgäu berichtet, dass diese Veranstaltung Teil eines breiteren Engagements ist, um Geschlechterrollen zu reflektieren und die Gleichberechtigung zu fördern.
Ein Blick auf die Herausforderungen
Die Teilnehmer des Tourismusforums waren sich einig, dass es entscheidend ist, junge Menschen frühzeitig für die Branche zu begeistern. Dabei spielen schulische Berufsorientierung und Betriebspraktika eine zentrale Rolle. Auch die Hürden für eine Selbstständigkeit im Tourismus wurden thematisiert. Ein „Dschungel an Vorschriften“ mache es vielen schwer, ihre Unternehmensideen umzusetzen. Hier könnten Gründerpaten und Verwaltungslotsen Abhilfe schaffen.
Das Tourismusforum 2024 hat gezeigt, wie eng die Zukunft des Tourismus mit der Zukunftsfähigkeit der Region verknüpft ist. Sebastian Gries fasst zusammen: „Jetzt gilt es, weiter generationenübergreifend im Gespräch zu bleiben und Partnerschaften zu bilden.“ Der Landkreis Ostallgäu ist auf einem guten Weg, doch die Herausforderungen bleiben groß. Es braucht innovative Ideen und engagierte Menschen, um den Tourismus im Allgäu zukunftsfähig zu gestalten.