Die Gemeinde Hüde steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Der Ort am Dümmer möchte das begehrte Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zurückerlangen, das er 2011 freiwillig abgegeben hatte. Der Grund für diesen Sinneswandel? Ein florierender Tourismus und die damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteile. Doch der Weg zurück zu diesem Titel ist steinig und voller bürokratischer Hürden. Wie die Kreiszeitung berichtete, fehlt es Hüde an einer zertifizierten Tourismus-Information, was ein Ausschlusskriterium im Vergabeverfahren darstellt.
Der Gemeinderat ist jedoch entschlossen, diese Hürde zu überwinden. Ratsmitglied Jürgen Hage äußerte sich kritisch zu der bürokratischen Entscheidung und forderte eine genauere Prüfung der Situation. Die Hüder sind bereits an der Tourist-Information Dümmerland (TID) beteiligt, die jedoch ihren Standort in Lembruch hat. Um die Anforderungen zu erfüllen, schlugen einige Ratsmitglieder vor, eine Zweigstelle der TID im örtlichen Hallenbad einzurichten. Diese Idee könnte eine Lösung sein, um die bürokratischen Hürden zu umgehen und den Titel zurückzuerlangen.
Wirtschaftliche Überlegungen im Fokus
Warum ist der Titel für Hüde so wichtig? Es geht um mehr als nur ein hübsches Schild am Ortseingang. Mit dem Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ dürfen Geschäfte auch an Sonn- und Feiertagen öffnen, was die Attraktivität des Ortes erheblich steigert. Jürgen Hage warnte davor, dass ohne diese Möglichkeit die Geschäfte in benachbarte Orte wie Lembruch abwandern könnten, die möglicherweise selbst den Titel erhalten. Diese „Lex Sonntag“ könnte für die wenigen Ladenbesitzer in Hüde entscheidend sein, um ihre Existenz zu sichern.
Doch der Weg zur Wiedererlangung des Titels ist nicht nur mit bürokratischen Hürden gespickt, sondern auch mit finanziellen Herausforderungen. Um die staatliche Anerkennung zu erhalten, müssen Gutachten über die Luftqualität und die Hygienesituation erstellt werden, was Hüde in den fünfstelligen Euro-Bereich kosten könnte. Diese zusätzlichen finanziellen Belastungen werfen die Frage auf, ob sich der Aufwand tatsächlich lohnt. Die Aussicht auf geöffnete Geschäfte an Sonn- und Feiertagen und ein verbessertes Image könnten jedoch die Investitionen rechtfertigen.
Die Zukunft von Hüde
Die Diskussion um den Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zeigt, wie wichtig es für kleine Gemeinden ist, sich im Wettbewerb um Touristen zu positionieren. Die Hüder sind sich der Herausforderungen bewusst und arbeiten hart daran, die notwendigen Schritte zu unternehmen. Die Entscheidung des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) in Hildesheim wird entscheidend sein, ob Hüde seinen Platz im deutschen Tourismus zurückerobern kann.
In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, ob die Gemeinde die bürokratischen Hürden überwinden und die finanziellen Mittel aufbringen kann, um den Titel zurückzugewinnen. Die Zukunft von Hüde hängt von diesen Entscheidungen ab, und die Bewohner sind bereit, für ihre Gemeinde zu kämpfen. Wie die Kreiszeitung feststellte, könnte die Rückkehr zu diesem Titel nicht nur wirtschaftliche Vorteile bringen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken und den Ort für zukünftige Generationen attraktiv machen.