In Greiz wird heute ein ganz besonderer Geburtstag gefeiert: Werner Becker, der legendäre Direktor des Sommerpalais, wäre am 9. November 100 Jahre alt geworden. Becker, der von 1957 bis zu seinem viel zu frühen Tod 1984 die Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung leitete, hinterließ ein beeindruckendes Erbe. Er war maßgeblich daran beteiligt, eine der bedeutendsten Karikaturensammlungen Deutschlands aufzubauen, wie OTZ berichtete.
Geboren in Kahla als Sohn eines Tierarztes, war Becker ein Mann, der die Kunst und Kultur in Greiz prägte. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft holte er das Abitur nach und studierte Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Karriere im Sommerpalais begann 1957, und er widmete sich leidenschaftlich der Wiederherstellung und Pflege der Sammlungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Ein Leben für die Kunst
Becker war nicht nur ein Museumsleiter, sondern auch ein Visionär. Unter seiner Leitung wurde die Karikaturensammlung „Satiricum“ im Jahr 1975 gegründet. Diese Sammlung wurde zu einem Schatz für die Region und zog Kunstliebhaber aus ganz Deutschland an. Seine Publikationen und Ausstellungen machten die Greizer Museen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und trugen zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei.
Sein Engagement wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Johannes R. Becher-Medaille in Gold. Becker war ein Mann der Tat, der sein Leben der Kunst widmete und stets für die Zugänglichkeit von Kunst für die breite Öffentlichkeit kämpfte. „Was er tat, tat er ganz und mit Hingabe“, so würdigte ihn Werner Wünschmann, ein hochrangiger Vertreter der CDU, bei einer Gedenkfeier nach Beckers Tod.
Ein bleibendes Erbe
Werner Becker verstarb am 30. Dezember 1984, kurz nach seinem 60. Geburtstag, und fand seine letzte Ruhestätte in Kahla. Sein Einfluss auf die Kunstszene in Greiz ist bis heute spürbar. Die Gedenkfeier im Januar 1985, an der auch seine Familie teilnahm, zeigte, wie sehr er von der Gemeinschaft geschätzt wurde. Becker war ein Mentor für viele, die in der Kunstszene tätig sind, und seine Leidenschaft für die Kultur hat Generationen inspiriert.
Die Stadt Greiz, bekannt für ihre historischen Bauten und die reizvolle Lage im Thüringer Vogtland, hat sich nicht nur als kulturelles Zentrum etabliert, sondern auch als ein Ort, an dem die Geschichte lebendig bleibt. Die Stadt wird oft als „Perle des Vogtlandes“ bezeichnet und zieht Besucher mit ihren Museen und dem beeindruckenden Sommerpalais an, das zwischen 1779 und 1789 erbaut wurde und heute die Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung beherbergt, wie Wikipedia berichtet.
In einer Zeit, in der die Bedeutung von Kunst und Kultur oft in den Hintergrund gedrängt wird, bleibt Werner Becker ein leuchtendes Beispiel für Engagement und Leidenschaft. Sein Vermächtnis lebt in den Sammlungen und Ausstellungen weiter, die er mit so viel Hingabe aufgebaut hat. Heute, am 100. Geburtstag von Werner Becker, gedenken wir eines Mannes, der die Kunst in Greiz für immer verändert hat.