Der begehrte 3sat-Dokumentarfilmpreis 2024 geht mit großartiger Würdigung an den Film „Was hast du gestern geträumt, Parajanov?“ von Faraz Fesharaki.
Dieser außergewöhnliche Film, der während der 48. Duisburger Filmwoche ausgezeichnet wurde, erhält den mit 6000 Euro dotierten Preis, der seit 1996 für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm vergeben wird. Das Festival, das Werke aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentiert, hat diesen Jahr ein besonderes Augenmerk auf Fesharakis Schaffenswerk gelegt. Die Jury verlieh dem Film den Preis und hob hervor, wie aufgerufen es ist, das intime Zusammenspiel von Humor, Bild-Komposition sowie Klang zu erleben, während Distanzen überwunden und Emotionen versöhnt werden.
Fesharakis Dokumentarfilm bietet einen tiefen Einblick in das Leben seiner Familie, die über verschiedene Städte hinweg zerstreut lebt: Isfahan, Berlin und Wien. Über Skype-Gespräche, die seit 2012 aufgezeichnet werden, vermittelt der Film auf humorvolle Weise die Auswirkungen der iranischen Revolution auf die Elterngeneration und deren Nachkommen. Presseportal berichtet, dass die Erzählweise die Sehnsüchte und den emotionalen Kern der Familie wunderbar widerspiegelt.
Eine bewegende Jury-Begründung
In der Jury-Begründung wird die stilistische Brillanz des Films hervorgehoben: “Voller Humor und mit stilistischer Genauigkeit – in der Montage von Bild und Text, Musik und Sounddesign – werden Distanzen überwunden und Sehnsüchte gestillt…” Die Jury bestand in diesem Jahr aus Experten wie der Regisseurin Britt Beyer, der Filmemacherin und visuellen Anthropologin Laura Coppens sowie dem Kulturmanager Sebastian Höglinger.
Johannes Dicke, stellvertretender 3sat-Koordinator, wird den Preis im Rahmen der Duisburger Filmwoche überreichen. Zusätzlich wird im Fernsehen eine Festival-Langfassung des Films „We are all Detroit – Bochum, eine Stadt im Wandel“ am 11. November 2024 um 22:30 Uhr gezeigt. Dies ist ein weiterer Schritt von 3sat, das Engagement für außergewöhnliche Dokumentationen zu zeigen.
Tiefgreifende Einblicke und zeitlose Themen
Der Film von Fesharaki ist nicht nur ein persönlicher Rückblick, sondern beleuchtet auch universelle Themen wie Verlust, Identität und die Suche nach Heimat. Es ist die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die diesen Film so bewegend macht. 3sat wird darüber hinaus vier weitere ausgezeichnete Filme vergangener Wettbewerbe präsentieren, die das breite Spektrum und die Vielfalt des Dokumentarfilms in den Vordergrund rücken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Was hast du gestern geträumt, Parajanov?“ nicht nur eine visuelle Erfahrung bietet, sondern auch eine emotionale Reise für das Publikum ist, welche die Herzen berührt und zum Nachdenken anregt. Faraz Fesharaki hat mit seinem Werk ein meisterhaftes Porträt seiner Familie und deren Herausforderungen in Zeiten des Wandels geschaffen.
