In Bad Schwartau, wo einst die Schwimmkarriere von Sandra Völker begann, sprudelt das Leben in der Schwimmhalle. Über 20 Kinder tummeln sich im Wasser, während die ehemalige Weltmeisterin ihnen das Schwimmen beibringt. „Vor 44 Jahren habe ich hier schwimmen gelernt“, erinnert sich die 50-Jährige, die nun als Schwimmlehrerin zurückgekehrt ist. Ihre Rückkehr ist nicht nur eine persönliche Reise, sondern auch ein Neuanfang nach schwierigen Zeiten. Wie LN berichtete, hat Völker nach ihrer sportlichen Karriere mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, die sogar zur Privatinsolvenz führten.
Die Schwimmhalle an der Ludwig-Jahn-Straße ist für Völker ein Ort der Nostalgie und des Wohlfühlens. „Vieles ist noch wie früher“, sagt sie und genießt die Erinnerungen an ihre eigene Kindheit im Wasser. Ihre beeindruckende Karriere umfasst mehr als 60 Medaillen, darunter elf Weltrekorde und zahlreiche nationale Titel. Doch trotz dieser Erfolge war ihr Weg nicht immer leicht. Nach dem Ende ihrer sportlichen Laufbahn musste sie sich neu orientieren und hat nun die Sandra Völker Schwimmschule gegründet, um Kindern das Schwimmen beizubringen.
Ein neues Kapitel: Schwimmkurse für alle
In der Schwimmhalle gibt es nicht nur Kurse für Kinder, die das Seepferdchen und weitere Abzeichen anstreben. Völker plant auch inklusive Angebote für Menschen mit Einschränkungen sowie Online-Kurse. „Die Kinder müssen Freude haben, dann kommt alles andere von allein“, erklärt sie und zeigt sich begeistert von den Fortschritten ihrer kleinen Schüler. Jedes Kind, das eine neue Fähigkeit erlernt, wird mit Applaus belohnt, was die Motivation steigert.
Die Rückkehr zur Schwimmhalle ist für Völker nicht nur eine berufliche Entscheidung, sondern auch eine Herzensangelegenheit. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man noch freie Wasserflächen zur Verfügung gestellt bekommt“, sagt sie und zeigt sich dankbar für die Unterstützung. Ihre Kurse sind gut gebucht, und die Nachfrage wächst. „Der Name hilft nur beim Erstkontakt“, so Völker, die sich bewusst ist, dass die Qualität ihrer Arbeit entscheidend ist, um die Kinder langfristig zu begeistern.
Ein Vorbild für die nächste Generation
Die Kinder wissen, dass ihre Schwimmtrainerin eine Olympionikin war, doch das spielt für sie keine große Rolle. Vielmehr sind sie stolz darauf, von jemandem zu lernen, der so viel erreicht hat. „Ich will als Rettungsschwimmerin zur DLRG“, erklärt die ehrgeizige Lotte und begeistert damit Völker. Diese positive Einstellung und der Wille, etwas zu erreichen, sind genau das, was Völker in ihren Schülern fördern möchte.
Die Rückkehr von Sandra Völker in die Schwimmhalle von Bad Schwartau ist nicht nur eine persönliche Erfolgsgeschichte, sondern auch ein Zeichen für den Wert von Gemeinschaft und Bildung im Sport. Wie LN berichtete, ist sie fest entschlossen, ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiterzugeben, um die nächste Generation von Schwimmern zu inspirieren und zu fördern.
