Die Vorfreude auf die Adventszeit ist groß, denn es ist wieder Stollenzeit! Die Bäcker der nordschwäbischen Innung laden alle Naschkatzen ein, die besten Stollen zu probieren. In diesem Jahr gibt es eine spannende Neuerung: Erstmals dürfen auch Hobbybäckerinnen und -bäcker ihre Kreationen präsentieren. Dies wurde von der Augsburger Allgemeinen berichtet. Besucher sind herzlich eingeladen, die Prüfer bei ihrer Arbeit zu beobachten und selbst zu kosten. Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Glühwein und Kinderpunsch stehen bereit, und der Erlös kommt der Kartei der Not zugute.
Die Vielfalt der Stollen ist beeindruckend! Von Butter- über Quark- bis hin zu Mohn- und Lebkuchenstollen – die Bäcker bringen zwischen 50 und 60 Stollen, dazu zahlreiche Brote und Semmeln mit. Innungsobermeister Rupert Diethei betont, dass diese Prüfung nicht nur eine Tradition ist, sondern auch dazu dient, die Qualität der Produkte zu sichern und zu verbessern. „Wir können uns bestätigen lassen, dass wir gute Ware haben, aber auch eventuelle Fehler korrigieren und so immer besser werden“, erklärt er.
Die Kunst des Brotbackens
Doch was macht ein gutes Brot aus? Diethei erklärt, dass der Geschmack und das Aussehen entscheidend sind. Die Prüfer achten darauf, ob die Kruste schön ist und ob der Teig richtig gereift ist. „Wenn das Brot übergart ist, läuft es breit im Ofen. Ist der Teig zu knapp gereift, wird es wie ein Rundholz“, so der Bäckermeister. Besonders beim Stollen wird darauf geachtet, dass der Puderzucker nicht zu dick aufgetragen ist und die Früchtemischung gleichmäßig verteilt ist. Ein guter Stollen sollte zudem mürbe sein.
Die Prüfer gehen systematisch vor: Zunächst wird das gesamte Produkt begutachtet, dann wird eine Scheibe abgeschnitten, um die Krume zu testen. „Wir schauen, ob sie übersäuert ist und wie stark der Boden gebacken ist“, erklärt Diethei. Die Prüfung ist ein wichtiger Bestandteil, um die Qualität der Backwaren zu gewährleisten.
Herausforderungen im Bäckerhandwerk
Die Bäckerinnung sieht sich jedoch auch Herausforderungen gegenüber. Rupert Diethei macht auf die Nachwuchssorgen im Bäckerhandwerk aufmerksam. Viele junge Menschen glauben, dass ein Studium sinnvoller sei als eine Ausbildung zum Bäcker. Dabei ist der Bäckerberuf für Diethei „der schönste Beruf, den es gibt“. Er hebt hervor, dass es Freude bereitet, die Zufriedenheit der Kunden zu sehen, wenn sie die frisch gebackenen Produkte genießen.
Die alljährliche Brot- und Stollenprüfung ist nicht nur eine Gelegenheit für die Bäcker, ihre Fähigkeiten zu zeigen, sondern auch ein wichtiger Schritt, um die Tradition des Bäckerhandwerks zu bewahren. Wer sich selbst von der Qualität der Backwaren überzeugen möchte, sollte am Dienstag und Mittwoch ins Nördlinger Rathausgewölbe kommen. Am Dienstag gibt es Brote mit verschiedenen Aufstrichen, am Mittwoch stehen die Stollen im Mittelpunkt, begleitet von Glühwein und Kinderpunsch, wie Augsburger Allgemeine berichtet.
Die Bäckerinnung lädt alle ein, Teil dieses genussvollen Events zu werden und die besten Stollen der Region zu probieren. Ein Fest für die Sinne, das nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch die Gemeinschaft stärkt!