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Freitag, 22. November 2024

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Fliegerhorstkirche in Erding: Ein Abschied nach 76 Jahren voller Emotionen

Die Fliegerhorstkirche in Erding, ein historisches Gotteshaus, wird nach 76 Jahren entwidmet. Dies geschieht mit einem letzten ökumenischen Gottesdienst an Silvester, der die emotionale Verbindung vieler Menschen zu diesem Ort widerspiegelt. Wie Merkur berichtete, wurde die Kirche 1948 von den US-Luftstreitkräften erbaut und diente über die Jahrzehnte sowohl amerikanischen als auch deutschen Soldaten und deren Familien als spiritueller Rückzugsort.

Die „Horstkirche“, wie sie liebevoll genannt wird, hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde am 6. Juni 1948 eingeweiht, und zur Feier des Tages traten sogar die berühmten Regensburger Domspatzen auf. Die Kirche war ein zentraler Ort für zahlreiche religiöse Zeremonien, darunter 683 Taufen und 534 Trauungen, die in den letzten Jahrzehnten stattfanden. Die emotionale Bindung an diesen Ort ist für viele ehemalige Soldaten und Zivilisten stark, da sie hier bedeutende Lebensereignisse feierten.

Ein Ort der Erinnerungen

Die Fliegerhorstkirche ist nicht nur ein Gebäude, sondern ein Symbol für die Gemeinschaft, die sich über die Jahre gebildet hat. Nach der Übergabe an die deutsche Militärseelsorge im Jahr 1960 wuchs die Gemeinde durch den Zuzug vieler Soldatenfamilien. Die Kirche war ein Ort des Zusammenkommens, auch wenn ökumenische Gottesdienste nur selten stattfanden. Die letzten Jahre waren jedoch von einem Rückgang geprägt, da die meisten Soldaten nach Manching umgesiedelt wurden und die Gottesdienste nur noch vierteljährlich stattfanden.

Die letzte Renovierung der Kirche fand in den 90er Jahren statt, und seitdem hat sich der Zustand des Gebäudes verschlechtert. Der Standortpfarrer Wolf Eckhard Miethke beschreibt den „gewissen Charme“ der Kirche, der trotz des Verfalls erhalten geblieben ist. Die kleine Orgel im Altarraum ist seit der Corona-Pause verstimmt, was die melancholische Stimmung des Ortes unterstreicht.

Ein Abschied mit Hoffnung

Am 1. Januar 2025 wird der Fliegerhorst offiziell an das Bundesamt für Immobilienaufgaben übergeben. Doch die Hoffnung auf eine kulturelle oder bildungsorientierte Nutzung der Kirche bleibt bestehen. Christian Famira-Parcsetich, Amtsleiter für Stadtentwicklung und Konversion, äußerte, dass einige Gebäude, einschließlich der Kirche, erhalten bleiben sollen. Ein genaues Konzept steht zwar noch aus, doch die Möglichkeit, diesen historischen Ort für zukünftige Generationen zu bewahren, ist ein Lichtblick inmitten des Abschieds.

Die letzten Gottesdienste, die Christvesper an Heiligabend und der ökumenische Gottesdienst an Silvester, sind eine Einladung an die Bevölkerung, sich von diesem besonderen Ort zu verabschieden. Der Zugang erfolgt über das Haupttor, wobei ein Personalausweis erforderlich ist. Diese letzten Feiern sind nicht nur ein Abschied, sondern auch eine Feier der Gemeinschaft und der Erinnerungen, die in diesen Wänden lebendig bleiben werden.

Wie Merkur berichtete, wird eine reich bebilderte Dokumentation zur Geschichte der Fliegerhorstkirche beim Abschiedsgottesdienst gegen Spende erhältlich sein. Dies ist eine wunderbare Möglichkeit, die Erinnerungen an diesen besonderen Ort festzuhalten und die Geschichte für die kommenden Generationen zu bewahren.

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