Am Montag beginnt in Hamburg die entscheidende vierte Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie, und die IG Metall hat bereits neue Warnstreiks in mehreren Städten angekündigt. Diese Protestaktionen, die in Städten wie Hannover, Salzgitter, Hildesheim und Stadthagen stattfinden, sind Teil des Drucks, den die Gewerkschaft auf die Arbeitgeber ausüben möchte. Laut NDR fordert IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger mehr Substanz am Verhandlungstisch, um endlich zu einer Einigung zu gelangen.
Die IG Metall hat bereits seit dem 29. Oktober Warnstreiks organisiert, an denen sich über 30.000 Beschäftigte im IG-Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt haben. Der bisherige Höhepunkt dieser Proteste war der „Küsten-Aktionstag“, bei dem rund 19.600 Arbeiterinnen und Arbeiter aus mehr als 100 Betrieben in 21 Städten ihre Arbeit niederlegten. Die größten Aktionen fanden in Bremen statt, wo Beschäftigte von namhaften Unternehmen wie Mercedes Benz und Airbus mobilisierten.
Ein unbefriedigendes Angebot
Die Arbeitgeberseite hat ein Angebot zur Entgeltsteigerung von lediglich 3,6 Prozent in zwei Stufen unterbreitet, was die IG Metall als völlig unzureichend ablehnt. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate sowie eine Erhöhung von 170 Euro pro Monat für Auszubildende. „Das Angebot der Arbeitgeber ist ein Tropfen auf einen kochend heißen Stein“, so die Gewerkschaft. Die Arbeitgeber hingegen argumentieren, dass ihr Angebot zu den höchsten der letzten 20 Jahre gehört, was die IG Metall jedoch nicht überzeugt.
In Berlin und Brandenburg fanden am Montag ebenfalls Warnstreiks statt, wie rbb24 berichtete. An sechs Standorten in Berlin, darunter das Mercedes-Benz-Werk in Marienfelde, legten die Beschäftigten die Arbeit nieder. Auch in Brandenburg waren mehrere Werke betroffen, darunter Alstom in Hennigsdorf und Airbus in Potsdam. Die IG Metall hat angekündigt, die Warnstreiks fortzusetzen, da die Arbeitgeber kein verbessertes Angebot vorgelegt haben.
Die Verhandlungen stehen auf der Kippe
Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern wird die vierte Runde in Hamburg entscheidend sein. Die Gewerkschaft hat bereits Pläne für 24-Stunden-Streiks eingereicht, sollte auch diese Verhandlungsrunde scheitern. „Eine gute Lösung am Montag wird nur möglich sein, wenn das Geld stimmt“, erklärte Daniel Friedrich, der Verhandlungsführer der IG Metall Küste. Die Arbeitgeber fordern von der IG Metall, einen Kompromiss zu finden, während die Gewerkschaft unermüdlich für ihre Forderungen kämpft.
Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Tage könnten entscheidend für die Zukunft der Tarifverhandlungen sein. Die IG Metall ist entschlossen, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, um die geforderten Lohnerhöhungen durchzusetzen. Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Rechte zu kämpfen, und die Warnstreiks sind ein klares Zeichen dafür, dass die Gewerkschaft nicht nachgeben wird.