Im Landkreis Lüneburg stehen 24 Kirchen und Kapellen auf der Prüfstandsliste einer Kommission, die die Zukunft dieser Gotteshäuser sichern soll. Die Hannoversche Landeskirche hat die Kirchenkreise dazu aufgefordert, einen umfassenden Realitätscheck durchzuführen. Dabei wird untersucht, welche Kirchen eine finanzielle Unterstützung für dringend notwendige Renovierungen erhalten können. Superintendent Christian Cordes betont, dass die Einordnung der Kirchen in verschiedene Kategorien entscheidend für die zukünftige Förderung sein wird, wie die Landeszeitung berichtete.
Die Kirchen in Radegast, die im Jahr 1452 erbaut wurde, ist besonders bei Radtouristen beliebt, leidet jedoch unter dem Zahn der Zeit und den Folgen von Hochwasser. Feuchtigkeit zieht die historischen Wände hoch, was eine dringende Sanierung erforderlich macht. Die Kommission hat bereits Kriterien festgelegt, nach denen die Kirchen eingeteilt werden. Diese Kriterien umfassen den allgemeinen Zustand der Gebäude, den Denkmalschutz und die Nutzung der Gotteshäuser. Inga Reimers, die Gebäudemanagerin des Kirchenkreises, erklärt, dass Fragebögen an die Kirchengemeinden verschickt wurden, um Informationen über bereits investierte Gelder und die Auslastung der Gottesdienste zu sammeln.
Die Herausforderung der Erhaltung
Die Kirchen werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt: Bestandskirchen, die für teure Maßnahmen Zuschüsse erhalten können, und Prüfkirchen, die nicht mehr unter den höchsten Denkmalschutzansprüchen stehen. Hier sind nur noch minimale Maßnahmen möglich. Cordes warnt: „In einigen Kirchengemeinden fürchtet man schon um ihre Gotteshäuser. Aber Abriss ist die ultima ratio. Vielmehr geht es um die reduzierte Sanierung oder um die Umnutzung.“ Diese Worte verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation, da die finanziellen Mittel der Kirchen begrenzt sind.
Die Delegation, die die Kirchen besucht, prüft auch, ob die Gotteshäuser „ortsbildprägend“ sind. Hennig von Alten, Vorsitzender des Koordinierungsausschusses Bau, hebt hervor, dass jede Kirche ihren eigenen Charme hat, was die Beurteilung erschwert. Die Kirche in Garlstorf von 1758 wird als prägend für den Ort angesehen und hat bereits eine Begutachtung durch die Kommission erhalten.
Ein Blick in die Zukunft
Im Sommer 2025 wird die Synode des Kirchenkreises den Gebäudebedarfsplan für die Sakralgebäude beschließen. Dann wird sich zeigen, ob die Kirchen in Radegast und Garlstorf finanzielle Unterstützung für Renovierungen erhalten. Cordes ist sich der Herausforderungen bewusst: „Wir können uns einfach nicht mehr alles leisten, nicht mehr alles möglich machen.“ Die kirchlichen Mittel sind endlich, und die Entscheidung über die Zukunft dieser Gotteshäuser steht auf der Kippe, wie auch die Landeszeitung berichtete.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft dieser Kirchen, die nicht nur als Orte des Glaubens, sondern auch als kulturelle Erben der Region von großer Bedeutung sind. Die Kommission steht vor der Herausforderung, die Balance zwischen Erhalt und Notwendigkeit von Veränderungen zu finden.