1.2 C
Berlin
Samstag, 23. November 2024

Merkel verteidigt Grenzöffnung: Sonntagsreden nicht verraten

Angela Merkel kritisiert die CDU für ihren Migrationskurs und verteidigt ihre Entscheidungen während der Migrationskrise 2015.

Hamburg: Messehallen werden erneut zur Winterheimat für Flüchtlinge

Hamburgs Messehallen werden erneut zur Winter-Flüchtlingsunterkunft für 300 Geflüchtete, um andere Standorte zu entlasten.

Horror in Beienrode: Mann mit Rollkoffer attackiert Frau auf Feldweg!

Eine Frau vereitelt Vergewaltigungsversuch mit Spray in Beienrode; Polizei sucht den Täter, der mit einem Rollkoffer floh.

Gedenkfeier in Fulda: Berührende Erinnerungen an die Pogromnacht 1938

Am 10. November 2024 fand in Fulda eine bewegende Gedenkfeier anlässlich der Novemberpogrome von 1938 statt. Dieses Jahr war der Ort und Termin der Feier aufgrund archäologischer Ausgrabungen am Synagogenplatz und des Schabbats, der auf den 9. November fiel, nicht wie gewohnt. Stattdessen wurde die Veranstaltung in den Museumshof verlegt, wo sich rund 200 Menschen versammelten, um gemeinsam zu gedenken. Jutta Hamberger, die Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), betonte in ihrer Begrüßung, dass das neue Konzept der Feier darauf abzielte, nicht nur zu mahnen, sondern die Herzen der Menschen zu berühren. „Wir wollen, dass ihr hier glücklich leben könnt“, sagte sie und verwies auf die aktuelle Relevanz der Thematik, die durch die jüngsten Ereignisse in Amsterdam erneut in den Fokus gerückt wurde, wie [Osthessen News](https://osthessen-news.de/n11768311/wir-wollen-dass-ihr-hier-gluecklich-leben-koennt.html?womort=Oldenburg) berichtete.

Ein bewegendes Gedenken

Die Gedenkfeier war geprägt von einer tiefen emotionalen Atmosphäre. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld erinnerte in seiner Ansprache an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht vor 86 Jahren. Er berichtete von den ersten Übergriffen, die im Kaufhaus Wertheim begannen, und der Zerstörung der Synagoge, die durch die Untätigkeit der damaligen Stadtverwaltung ermöglicht wurde. „Die Reichspogromnacht fand nicht abstrakt irgendwo statt, sondern hier in Fulda“, stellte er klar und forderte dazu auf, mehr über das jüdische Leben in der Stadt zu erfahren und die Erinnerung daran lebendig zu halten.

Ein besonderer Moment war die Darbietung des Gedichts „A single hair“ von Herrmann Taube, das von Jugendlichen des Projekts „Jüdisches Leben in Fulda“ vorgetragen wurde. Dieses Gedicht, das während eines Besuchs im Konzentrationslager Auschwitz entdeckt wurde, ließ die Anwesenden die Schrecken der Vergangenheit hautnah spüren. „Es ist ein Text, der einen zwischen Erschütterung und Beklemmung hin- und her schüttelt“, so die Teilnehmer.

Musikalische Akzente und Gebete

Musikalisch wurde die Feier von Natalya Oldenburg und Karolina Birkstedt von der Musikschule Fulda gestaltet, die Stücke aus den „12 Jewish Songs“ des italienischen Komponisten Riccardo Joshua Moretti vortrugen. Die Auswahl der Musik trug zur feierlichen Stimmung bei und unterstrich die Bedeutung des Gedenkens. Auch die Gebete der Religionsvertreter, darunter Bischof Dr. Michael Gerber und Roman Melamed, der Vorbeter der Jüdischen Gemeinde, waren ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung. Sie beteten für die Opfer der Shoah und erinnerten an die Verantwortung der heutigen Generationen.

Die Gedenkfeier endete mit einem bewegenden Schlusswort von Ethan Bensinger, einem Nachfahren jüdischer Familien aus Fulda, der eigens aus Chicago angereist war. „Was für ein bewegender Abend! Ich bin sehr froh, dass ich gekommen bin“, resümierte er und fasste damit die Emotionen aller Anwesenden zusammen.

Diese Gedenkfeier war nicht nur eine Rückschau auf die dunkle Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf an alle, sich aktiv für ein respektvolles und friedliches Miteinander einzusetzen. Die Stadt Fulda zeigt mit solchen Veranstaltungen, dass sie sich ihrer Geschichte bewusst ist und die Lehren daraus in die Zukunft tragen möchte, wie auch [Osthessen News](https://osthessen-news.de/n11768311/wir-wollen-dass-ihr-hier-gluecklich-leben-koennt.html?womort=Oldenburg) berichtete. Es ist eine wichtige Erinnerung daran, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf und dass wir alle Verantwortung tragen, um ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.

Das könnte Sie auch interessieren.