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Freitag, 22. November 2024

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Ausbildungsmarkt in Mülheim: Chancen für junge Talente nutzen!

Mülheim an der Ruhr erlebt einen Rückgang auf dem Ausbildungsmarkt, und die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Bis Ende September 2024 haben sich 984 Jugendliche bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit gemeldet, um Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu erhalten. Dies sind 105 weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang von 9,6 % entspricht. Besonders alarmierend ist, dass 81 dieser Bewerber noch unversorgt sind, was einen Anstieg von 14,1 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese besorgniserregenden Entwicklungen wurden von der Agentur für Arbeit Mülheim in einer umfassenden Bilanz zum Ausbildungsmarkt präsentiert, wie auch von [lokalklick.eu](https://lokalklick.eu/2024/11/11/bilanz-zum-muelheimer-ausbildungsmarkt-2024?womort=M%C3%BClheim-an-der-Ruhr) berichtet.

Die Ausbildungszahlen zeigen, dass die Arbeitgeber in Mülheim an der Ruhr insgesamt 1.048 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet haben, was 153 weniger als im Vorjahr ist. Von diesen Stellen waren bis Ende September noch 111 unbesetzt. Die meisten freien Ausbildungsplätze gibt es in den Berufen Verkäufer/in und Kaufmann/-frau im Einzelhandel, während die meisten Bewerber sich für eine Ausbildung als Medizinische/r Fachangestellte/r interessieren. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage stellt eine große Herausforderung dar, die die Ausbildungsmarktpartner weiterhin angehen müssen.

Die Herausforderungen des Ausbildungsmarktes

Die Ausbildungsmarktpartner, darunter die Arbeitsagentur, das Jobcenter und die IHK zu Essen, ziehen eine ernüchternde Bilanz. Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mülheim, betont, dass die Rückgänge in den Bewerberzahlen und Ausbildungsplätzen auf das Niveau von vor zwei Jahren zurückgefallen sind. „Es muss uns besser gelingen, die jungen Menschen für eine duale Berufsausbildung zu begeistern“, so Koch. Die Mülheimer Betriebe benötigen dringend Nachwuchskräfte, und die duale Ausbildung wird als Schlüssel zur Lösung des Fachkräftemangels gesehen.

Heike Gnilka, Abteilungsleiterin Markt und Integration des Jobcenters, ergänzt, dass viele junge Menschen erst spät eine Ausbildung suchen. „Praktika im Betrieb helfen dabei, die eigene Entscheidung zu überprüfen und den Betrieb von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen“, erklärt sie. Die bevorstehende Veranstaltung #Ausbildung2025 am 13. November in der Mülheimer Stadthalle soll dazu dienen, Kontakte zwischen Bewerbern und Unternehmen zu knüpfen.

Erfreuliche Entwicklungen im Handwerk

Im Gegensatz zu den allgemeinen Trends zeigt das Handwerk eine positive Entwicklung. Barbara Yeboah von der Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr-Oberhausen berichtet von 202 neuen Ausbildungsverträgen, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung, da viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. „Die Bewerber haben oft andere Vorstellungen als das Angebot“, so Yeboah. Hier ist eine bessere Berufsorientierung gefordert, um die Berufswahl zu erleichtern.

Robert Schweizog von der IHK zu Essen warnt, dass die Rückgänge im kaufmännischen Bereich um 14,3 % nicht durch die leichten Zuwächse im gewerblichen Bereich ausgeglichen werden konnten. Die Suche nach passenden Auszubildenden wird für viele Unternehmen zunehmend schwieriger. „Immer mehr Unternehmen berichten von großen Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden“, fasst Schweizog zusammen.

Dieter Hillebrand, Regionsgeschäftsführer des DGB, fordert eine Ausbildungsgarantie für junge Menschen. „Jeder nicht ausgebildete junge Mensch fehlt uns als Fachkraft von Morgen“, erklärt er. Die Unternehmen stehen vor enormen Herausforderungen, die durch Bürokratie, hohe Energiekosten und Inflation verstärkt werden. Trotz dieser Widrigkeiten bleibt die duale Ausbildung eine wichtige Säule, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.

Die Malerfachbetrieb Binder GmbH, ein Beispiel für ein engagiertes Unternehmen in Mülheim, zeigt, wie wichtig die Ausbildung junger Menschen ist. Thorsten Binder, der Inhaber, betont: „Mir ist es sehr wichtig, in die Ausbildung von jungen Menschen zu investieren. Sie sind schließlich meine zukünftigen Mitarbeitenden.“ Der Betrieb hat bereits erfolgreich an Azubi-Speed-Dating-Veranstaltungen teilgenommen und konnte auf diese Weise motivierte Auszubildende gewinnen.

Die Malerfachbetrieb Binder GmbH bildet junge Menschen zu Maler- und Lackierern aus und bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an, darunter Malerarbeiten und Fassadengestaltung. Thorsten Binder und sein Team setzen alles daran, die besten Talente für ihr Unternehmen zu gewinnen und ihnen eine solide Ausbildung zu bieten.

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Mülheim an der Ruhr ist komplex und erfordert gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Politik. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen für junge Menschen, die bereit sind, ihre Zukunft aktiv zu gestalten, sind ebenfalls vorhanden. Die Ausbildungsmarktpartner arbeiten daran, die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen und den jungen Menschen die bestmöglichen Perspektiven zu bieten.

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