In Sievershütten, einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein, wird seit 1949 ein ganz besonderes Geheimnis gehütet: das Rezept für die beliebten Salmiakpastillen von Salmix. Die kleinen, schwarzen Rauten sind nicht nur ein Genuss für Lakritzliebhaber, sondern auch ein fester Bestandteil in vielen Apotheken. Laut einem Bericht von LN haben die Salmis ihren Ursprung in der Nachkriegszeit, als Chemiker Heinz Caspar die Marke ins Leben rief. Die Produktion wurde 1990 nach Sievershütten verlagert und hat sich seitdem zu einem florierenden Geschäft entwickelt.
„Ehrlich, norddeutsch, lecker, sympathisch“ – so beschreibt Produktmanager Jonas Mollinga die Salmis. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Marke wird nicht nur eine neue Geschmackslinie eingeführt, sondern auch der Erfolg des Unternehmens gefeiert, das mittlerweile 15 Prozent des Gesamtumsatzes des Hamburger Unternehmens Pharma Peter ausmacht. Mollinga betont, dass die Produktion weiterhin nach der Original-Rezeptur erfolgt, die so geheim ist wie das Rezept von Coca-Cola.
Die geheime Rezeptur und die Produktion
Die Zutaten für die Salmis sind ein gut gehütetes Geheimnis. Bekannt ist lediglich, dass spezielle Öle aus Frankreich, Salmiak und Süßholz in der Mischung enthalten sind, die bei 80 Grad gebacken wird. Sechs Mitarbeiter stellen täglich bis zu 1,5 Tonnen dieser beliebten Süßigkeit her. Die Produktion erfolgt in einem kleinen, unscheinbaren Gebäude, das durch einen überdimensionierten schwarzen Türknauf in Salmi-Form auffällt. Die Mitarbeiter arbeiten in einem strengen Hygieneumfeld und tragen Schutzanzüge.
Der Prozess beginnt mit der sorgfältigen Zusammenstellung der Rohstoffe, darunter Weizenmehl, Anis-Öl-Mischung und Lakritzgranulat. Diese Zutaten werden in einen Knetapparat gefüllt, gekocht und zu einer schweren Lakritzmasse verarbeitet. Anschließend wird die Masse in charakteristische Rautenform geschnitten und durchläuft mehrere Produktionsschritte, die von Hand und mit speziellen Maschinen durchgeführt werden. Nach der Qualitätskontrolle werden die Salmis verpackt und in die Hamburger Firmenzentrale transportiert.
Vertrieb und neue Märkte
Die Hauptabsatzmärkte für die Salmis sind nach wie vor die Apotheken, von denen es in Deutschland noch etwa 17.000 gibt. Doch die Zahl der Apotheken nimmt ab, und Salmix sieht sich gezwungen, neue Vertriebswege zu erschließen. Ein Pilotprojekt mit dem Supermarkt Rewe wurde bereits gestartet, und das Online-Geschäft boomt. Zudem produziert Salmix für internationale Großkunden, die die Produkte unter anderen Markennamen vertreiben.
Besonders in den skandinavischen Ländern erfreuen sich die Salmis großer Beliebtheit. Mollinga erklärt, dass die Nachfrage in Deutschland jedoch unterschiedlich ist. Während der Norden salzigere Varianten bevorzugt, könnte der Süden an Lakritz mit Schokolade interessiert sein. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, hat Salmix bereits eine „salzige Raute“ mit einem erhöhten Salzanteil eingeführt und plant, die Produktlinie weiter auszubauen.
Die Zukunft sieht vielversprechend aus für Salmix, das mit seinen traditionellen Rezepten und innovativen Ideen die Herzen der Lakritzliebhaber erobern möchte. Wie LN berichtet, bleibt das Unternehmen optimistisch und setzt auf neue Geschmäcker, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.