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Samstag, 23. November 2024

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Kreis Bad Tölz: Rekordhaushalt und steigende Schulden belasten Bürger

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen stehen die Zeichen auf finanziellen Umbruch! Die Kreisumlage, die die Gemeinden und Städte zur Finanzierung des Kreishaushalts zahlen müssen, wird im kommenden Jahr auf alarmierende 54,5 Prozent steigen. Dies bedeutet, dass die Kommunen insgesamt 103,5 Millionen Euro abdrücken müssen – ein Anstieg von 11,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese drastische Erhöhung ist notwendig, um den wachsenden Finanzbedarf des Landkreises zu decken, wie Alpenwelle berichtete.

Landrat Josef Niedermaier äußerte sich im Kreistag besorgt über die finanzielle Lage und erklärte, dass der Kreishaushalt 2025 ein Rekordvolumen von fast 210 Millionen Euro umfasst. Dies ist ein Anstieg von rund 13 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. „Das tut weh“, so Niedermaier, der betonte, dass die Ausgaben größtenteils durch Pflichtaufgaben wie Sozialleistungen bedingt sind. Diese Entwicklung ist alarmierend, denn die Steuereinnahmen werden voraussichtlich um bis zu 1,5 Milliarden Euro sinken, was die finanzielle Situation weiter verschärfen wird.

Die größten Kostenfaktoren im Kreishaushalt

Die größten Brocken im Haushalt sind die Bezirksumlage, das Jugendamt und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Die Bezirksumlage wird mit 45,5 Millionen Euro veranschlagt, was 5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr bedeutet. Diese Erhöhung ist auf die steigenden Ausgaben für gesetzlich vorgeschriebene Sozialleistungen zurückzuführen, insbesondere im Bereich der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen, wie Merkur berichtete.

Ein weiterer erheblicher Kostenfaktor ist das Jugendamt, dessen Budget auf 21,6 Millionen Euro festgelegt wurde. Niedermaier betonte, dass viele Ausgaben notwendig seien, jedoch die gesetzlichen Vorgaben oft nicht erfüllbar sind. Dies könnte langfristig zu finanziellen Engpässen führen, wenn der Gesetzgeber nicht eingreift.

Investitionen in die Zukunft

Trotz der angespannten finanziellen Lage plant der Landkreis weiterhin Investitionen in den ÖPNV, um die Mobilität zu fördern und die Verkehrssituation zu entlasten. 9,3 Millionen Euro sind hierfür im Haushalt 2025 eingeplant, was 2,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr bedeutet. „Ein attraktiver ÖPNV ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung“, so Niedermaier, der die Bedeutung der Mobilität für die Zukunft unterstrich.

Die Personalkosten des Landratsamtes steigen ebenfalls um 1,2 Millionen Euro, was auf Tarifsteigerungen zurückzuführen ist. Trotz der steigenden Anforderungen wurden keine neuen Stellen geschaffen, was unter den Mitarbeitern für Unmut sorgt. „Die Kollegen im Haus tragen das mit“, lobte der Landrat.

Um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, wird die Kreisumlage erhöht und eine Neuverschuldung von 6 Millionen Euro angestrebt. „Eine höhere Kreisumlage und eine Kreditaufnahme sichern uns den ausgeglichenen Haushalt“, erklärte Niedermaier. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Fachausschüsse mit diesen Herausforderungen umgehen werden.

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