In Würzburg brodelt es! Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sieht sich mit massiver Kritik konfrontiert, nachdem eine unabhängige Studie gravierende Mängel bei der Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt aufgedeckt hat. Diese Studie, die zu Beginn des Jahres veröffentlicht wurde, deckte auf, dass der Umgang der Kirche mit den Opfern von sexuellem Missbrauch durch Priester und andere Kirchenmitarbeiter in der Vergangenheit unzureichend war. Auf der Jahrestagung der EKD-Synode, die am Montag in Würzburg stattfand, wird ein Maßnahmenplan vorgestellt, der die dringend benötigten Reformen anstoßen soll, wie [die Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de/bayern/wuerzburg-evangelische-kirche-ekd-missbrauch-lux.4aNCp3coirjMFeqmUE5hTM?womort=W%25C3%25BCrzburg) berichtete.
Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs betonte, dass man sich bemühe, glaubwürdig aufzuarbeiten und systemische Gefahren zu erkennen. Ein zentrales Element des neuen Plans ist die Schaffung einer unabhängigen Ombudsstelle, die Betroffenen helfen soll, wenn sie in Konflikt mit kirchlichen Stellen geraten. Zudem sollen die Rechte der Missbrauchsopfer im Disziplinarrecht gestärkt werden. Doch nicht alle sind mit den Fortschritten zufrieden. Eine Protestaktion von Betroffenen, die nicht im Beteiligungsforum organisiert sind, steht bevor. Die Initiative „Vertuschung beenden“ fordert eine bessere Einbeziehung der Betroffenen und eine umfassendere Falldokumentation.
Die Stimmen der Betroffenen
Die Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich, erwartet, dass viele Betroffene während der Tagung anwesend sein werden. Ihre Stimmen seien entscheidend, um die Debatte voranzutreiben. Eine Anwältin wird die Beiträge der Anwesenden sammeln und in die Diskussion einbringen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Perspektiven der Opfer in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Erfahrungen ernst zu nehmen.
Die Landeskirche Hannover hat bereits nach der Veröffentlichung der Studie die Fallzahlen von Missbrauchsfällen nach oben korrigiert. Besonders alarmierend ist die Erkenntnis, dass Heimkindern in der Vergangenheit zu geringe Anerkennungsleistungen gezahlt wurden. Dies wirft ein grelles Licht auf die Versäumnisse der Kirche und die Notwendigkeit, endlich Verantwortung zu übernehmen.
Ein Aufruf zur Veränderung
Die EKD steht an einem Wendepunkt. Die anhaltende Kritik am Umgang mit sexualisierter Gewalt zwingt die Kirche, ihre Strukturen zu überdenken und echte Veränderungen herbeizuführen. Wie [die Goslarsche Zeitung](https://www.goslarsche.de/Nachrichten/Weiter-Kritik-am-Umgang-mit-sexualisierter-Gewalt-in-EKD-616142.html) berichtete, ist es unerlässlich, dass die Stimmen der Betroffenen nicht nur gehört, sondern auch in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Die Zeit des Schweigens und der Vertuschung muss endgültig vorbei sein.
Die kommenden Tage in Würzburg werden entscheidend sein. Die EKD hat die Möglichkeit, sich neu zu positionieren und das Vertrauen der Gemeinde zurückzugewinnen. Doch dafür bedarf es mehr als nur Lippenbekenntnisse – echte Taten sind gefragt!