Die Verkehrsbetriebe Meißen (VGM) stehen vor einer finanziellen Wende, die durch die Einführung des Deutschlandtickets maßgeblich beeinflusst wird. Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung wird die Abhängigkeit von Zuschüssen durch den Landkreis immer entscheidender. Die VGM hat seit August 2018 die Verantwortung für den Nahverkehr im Landkreis Meißen, einschließlich des Schülerverkehrs, übernommen. Im Jahr 2023 legten die Busse beeindruckende 10,4 Millionen Kilometer zurück, wobei mehr als die Hälfte von den VGM-Bussen selbst gefahren wurde.
Die Herausforderungen sind jedoch enorm. Der Schülerverkehr ist besonders problematisch, da die Schulwahl sich ständig ändert und die VGM flexibel reagieren muss. Trotz dieser Schwierigkeiten zeigt der Lagebericht, dass die Verkehrsgesellschaft finanziell stabil ist. Mit 265 Mitarbeitern erzielte die VGM einen Jahresüberschuss von 122.000 Euro, was eine Steigerung von 23.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Busverkehre bringen einen Umsatz von rund 31,3 Millionen Euro, während der Fährverkehr, den die VGM 2021 übernahm, zwar über eine Million Euro einbringt, jedoch auch hohe Wartungskosten verursacht.
Investitionen in die Zukunft
Um die Herausforderungen zu meistern, hat die VGM in 30 neue Busse investiert, die schrittweise in den Linienverkehr integriert werden sollen. Zudem wurde in diesem Jahr sieben Quereinsteigern die Möglichkeit gegeben, sich zum Omnibusfahrer ausbilden zu lassen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Altersdurchschnitt der Fahrer, der bereits über 47 Jahre liegt, zu senken. Die Unterstützung des Landkreises ist dabei unverzichtbar: Der Betriebskostenzuschuss wurde 2023 auf etwa 9,8 Millionen Euro erhöht, was einem Anstieg von über zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die steigenden Energiekosten, die um fast 30 Prozent auf 270.000 Euro angestiegen sind, stellen jedoch eine zusätzliche Belastung dar. Selbst bei sinkenden Dieselpreisen haben die Subunternehmen der VGM höhere Rechnungen gestellt, was die finanzielle Lage weiter belastet. Die Kreisräte werden am 21. November über diese Themen diskutieren, einschließlich der Situation der Wirtschaftsförderung und des Sozialprojektes Meisop.
Die VGM steht also an einem entscheidenden Punkt: Mit der richtigen Unterstützung und den getätigten Investitionen könnte die Verkehrsgesellschaft nicht nur ihre Herausforderungen meistern, sondern auch eine Vorreiterrolle im regionalen Nahverkehr übernehmen. Die Einführung neuer Elektrofähren, die für August 2025 erwartet werden, zeigt, dass die VGM bereit ist, in eine nachhaltige Zukunft zu investieren, wie auch die Sächsische Zeitung berichtet.