In Weiden wird die 61-jährige Corona-Gegnerin erneut vor Gericht gestellt, und die Spannung ist greifbar. Diese Frau, die sich vehement gegen die Corona-Schutzmaßnahmen zur Wehr setzte, hat die Entscheidung des Amtsgerichts Weiden, sie im August 2022 zu zehn Monaten Haft auf Bewährung zu verurteilen, nicht akzeptiert. Das Berufungsverfahren, das am Dienstag begann, findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, wie oberpfalzecho.de berichtete. Die Zuschauer dürfen keine Rucksäcke, Taschen oder Smartphones mit ins Gericht bringen, was die brisante Atmosphäre nur verstärkt.
Die Angeklagte, die von einer Gruppe von Freunden begleitet wird, ist bekannt für ihre provokanten Auftritte. Bei ihrem letzten Prozess bezeichnete sie die Polizisten als „Nazis“ und schrie während der Urteilsverkündung, dass man „einen Systemgegner gebrochen“ habe. Die Vorwürfe gegen sie sind schwerwiegend: Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung stehen im Raum. Im Kern geht es um ihre aggressive Ablehnung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Ein Aufstand gegen die Ordnung
Im Februar und März 2021 war die Rentnerin in der Fußgängerzone von Weiden aktiv, wo sie ohne Maske gegen die Maskenpflicht demonstrierte. Mit einem Pappschild, auf dem „Maske ist Folter“ stand, setzte sie sich mitten auf den Wochenmarkt. Trotz mehrfacher Ermahnungen der Polizei blieb sie unbeeindruckt und wurde schließlich von den Beamten zum Polizeiauto getragen, während sie im Schneidersitz saß und lautstark protestierte. Dieses skandalöse Video ging viral und machte sie über Nacht zum Gesprächsthema.
Die Beweisaufnahme wird durch mehrere Videos unterstützt, die ihre Eskapaden dokumentieren. Eines zeigt sie bei einer Polizeikontrolle, wo sie sich weigert, ihren Ausweis zu zeigen, und dann mit ihrem BMW über die Grenze nach Tschechien rast. Ein weiteres Video von einer Bodycam zeigt sie in einer Zelle, wo sie lautstark verkündet, dass sie sich nicht um die Maßnahmen der Polizei kümmere.
Ein weiterer Prozess steht bevor
Ein weiterer Anklagepunkt betrifft eine Demonstration in Neustadt/WN, bei der sie einen Bürger, der sie mit einer Trillerpfeife störte, als „Nazi“ bezeichnete. Für das Berufungsverfahren sind drei Verhandlungstage angesetzt, und der nächste Termin ist bereits für Freitag um 9 Uhr geplant. Die Angeklagte bleibt unbeeindruckt von den Vorwürfen und zeigt sich entschlossen, gegen die ihr auferlegten Strafen zu kämpfen, wie oberpfalzecho.de berichtet.
Die Situation rund um diesen Prozess wirft Fragen auf über die Grenzen des Protestes und die Reaktion der Behörden auf solche extremen Meinungsäußerungen. Die kommenden Tage versprechen, spannende Einblicke in die Dynamik zwischen Bürgern und Polizei während der Pandemie zu liefern.