In einem erschütternden Vorfall in Volkach, Bayern, haben die Betreiber der Weinstube Torbäck einen anonymen Drohbrief erhalten, der auf einen kürzlich abgehaltenen Grünen-Stammtisch in ihrem Lokal reagiert. Die Betreiber sind fassungslos über die Aggressivität, die ihnen entgegengebracht wird. „So weit sind wir in Volkach schon!“, kommentieren sie auf Facebook und zeigen damit ihren Unmut über die Situation. Laut einem Bericht von Merkur wurde der Brief bereits vor dem Ampel-Aus verschickt und trägt den provokanten Betreff „Die Grünen“.
Die anonymen Absender des Drohbriefs beschuldigen die Weinstube, „kriminellen Parteien“ eine Plattform zu bieten und drohen mit einem Boykott, falls das Lokal weiterhin den Grünen Unterschlupf gewähren sollte. Die Betreiber sind entsetzt über diese Drohung und betonen, dass Meinungsverschiedenheiten in einer Demokratie normal sind, Drohungen jedoch nicht toleriert werden können. „Wir tolerieren das nicht und es wurde von uns zur Anzeige gebracht!“, erklären sie entschlossen.
Ein Aufschrei der Empörung
Die Reaktionen auf den Facebook-Beitrag sind überwältigend. Viele Nutzer zeigen sich schockiert und empört über die Drohung. Kommentare wie „Unglaublich“ und „Ekelhaft“ sind häufig zu lesen. Die Betreiber der Weinstube haben auch eine direkte Botschaft an den Verfasser des Briefes gerichtet: „An den Neandertaler, der diesen Brief verfasst hat und zu feige war, seinen Namen oder Anschrift darunter zu setzen: Solche Gäste wollen wir nicht!!!!“ Diese Worte verdeutlichen die Entschlossenheit der Betreiber, sich nicht einschüchtern zu lassen.
Die Situation hat nicht nur die Betreiber, sondern auch die Bürger von Volkach in Aufruhr versetzt. Viele distanzieren sich von dem anonymen Drohbrief und betonen, dass sie solche Angriffe auf die Meinungsfreiheit nicht unterstützen. Die Anzeige wegen „Volksverhetzung“ ist bereits eingereicht worden, und die Betreiber hoffen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Ein Zeichen für die Meinungsfreiheit
Dieser Vorfall wirft ein grelles Licht auf die Herausforderungen, mit denen Gaststätten und ihre Betreiber konfrontiert sind, wenn es um politische Meinungen geht. Die Weinstube Torbäck steht nicht allein; ähnliche Vorfälle sind in der Vergangenheit immer wieder aufgetreten. Die Betreiber zeigen sich entschlossen, für ihre Werte einzustehen und die Meinungsfreiheit zu verteidigen. „Wenn man anderen aber seine Meinung aufdrängen will durch Drohungen, entwickeln wir uns gerade zurück“, betonen sie in ihrem Facebook-Post.
In einer Zeit, in der der gesellschaftliche Diskurs oft von extremen Positionen geprägt ist, ist es wichtig, dass solche Vorfälle nicht unkommentiert bleiben. Die Weinstube Torbäck hat mit ihrem mutigen Schritt, die Drohung öffentlich zu machen, ein Zeichen gesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen für diese Art von Einschüchterung zur Rechenschaft gezogen werden, wie auch Merkur berichtet.