In Dippoldiswalde, ein neues Kapitel in der Bekämpfung der Grenzkriminalität wurde aufgeschlagen. Die Landes- und Bundespolizei haben Ende August das Fahndungs- und Kompetenzzentrum Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (FKZ) ins Leben gerufen. Mit der offiziellen Enthüllung des Schildes am Polizeigebäude wurde das Zentrum nun für alle sichtbar in Betrieb genommen. Zu diesem feierlichen Anlass waren hochrangige Vertreter wie der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig und der Leiter der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel, Sven Jendrossek, anwesend. Auch die Dippoldiswalder Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) und Martin Gebhardt, Leiter des Polizeireviers Freital-Dippoldiswalde, waren vor Ort, wie die Sächsische Zeitung berichtete.
Das FKZ hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Polizeibehörden zu verbessern und die Grenzkriminalität in der Region effektiver zu bekämpfen. Hierbei arbeiten die Polizeihauptkommissare Wolfgang Kießling und Gerd Winkler eng zusammen. Täglich fließen Informationen von Bundes- und Landespolizei sowie Erkenntnisse der Zollverwaltung und der bayerischen Landespolizei in die Arbeit des Zentrums ein. Diese enge Kooperation soll sicherstellen, dass geplante Fahndungsmaßnahmen optimal koordiniert werden.
Effektive Koordination von Polizeieinsätzen
Die Gründung des FKZ SOE ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen den damaligen Innenministern Horst Seehofer (CSU) und Roland Wöller (CDU). Während in der Vergangenheit die Polizeidirektion Dresden gemeinsam mit der Polizeidirektion Görlitz ein Büro in Bautzen unterhielt, wurde nun erkannt, dass die Herausforderungen an der deutsch-tschechischen Grenze spezifischer sind. Polizeipräsident Rodig erklärte, dass die Aufgaben der Görlitzer Kollegen an der langen Grenze zu Polen nicht mit denen der Dresdner Beamten vergleichbar seien. Daher wurde das FKZ SOE in Dippoldiswalde gegründet, um gezielt auf die regionalen Gegebenheiten einzugehen.
Doch nicht nur in Dippoldiswalde gibt es Neuigkeiten. In Bad Tölz wurde ein gesuchter mutmaßlicher Schleuser festgenommen, der verdächtigt wird, Migranten illegal nach Deutschland gebracht zu haben. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wurde der Ukrainer am Sonntag in Bad Tölz gefasst und in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim eingeliefert. Er wird beschuldigt, eine syrische Familie in Kochel am See und Benediktbeuern abgesetzt zu haben.
Die Festnahme wurde durch gezielte Ermittlungen der Bundespolizei in Rosenheim ermöglicht, die auf ein in Ungarn zugelassenes Fahrzeug aufmerksam wurden. Bei einer Kontrolle im Tölzer Gewerbegebiet wurde der Ukrainer am Steuer des Wagens entdeckt. Die Ermittlungen ergaben, dass er vor zwei Wochen eine sechsköpfige syrische Familie von Slowenien nach Deutschland gebracht hatte. Die Mütter und ihre Kinder, die ohne Papiere in Deutschland angekommen waren, berichteten, dass sie sich in der Türkei einer Schleuserorganisation anvertraut hatten.
Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Polizeibehörden ist entscheidend, um solche Vorfälle zu verhindern und die Sicherheit in den betroffenen Regionen zu erhöhen. Die Gründung des FKZ in Dippoldiswalde und die Festnahme des mutmaßlichen Schleusers in Bad Tölz sind klare Zeichen für die verstärkten Bemühungen der Polizei, gegen die Grenzkriminalität vorzugehen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.