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Freitag, 22. November 2024

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Fastnacht und Bundestagswahl: Chaos im Ostalbkreis droht!

Die Vorfreude auf die schwäbisch-alemannische Fastnacht wird in Baden-Württemberg durch einen unerwarteten Termin überschattet: Die Neuwahlen zum Bundestag sind für den 23. Februar angesetzt, und das fällt mitten in die närrische Zeit. Dies stellt viele Gemeinden und Narrenzünfte vor große Herausforderungen, wie Tagesschau berichtete. Die Frage, wie man die Wahl und die Umzüge gleichzeitig bewältigen kann, beschäftigt die Narren und die Kommunen.

Besonders im Ostalbkreis wird es brenzlig: Hier sind am Wahl-Sonntag gleich drei Umzüge geplant, die nicht einfach verschoben werden können. In Schwäbisch Gmünd-Weiler, Ellwangen-Ellenberg und Lauchheim rechnen die Organisatoren mit über 3.000 Narren und rund 10.000 Zuschauern. Das große Problem? Die Umzugsstrecke führt direkt am Rathaus vorbei, was bedeutet, dass die Wählerinnen und Wähler Schwierigkeiten haben könnten, ihre Stimmen abzugeben, während der Umzug stattfindet. Der traditionelle Rathausempfang nach dem Umzug könnte ebenfalls ins Wasser fallen, was die Vorfreude auf die Fastnacht trübt.

Fastnachtsumzüge in Kehl und die Unsicherheit

In Kehl sieht die Lage nicht besser aus: Zwei Wahllokale befinden sich ebenfalls auf der Umzugsstrecke. Hier stellt sich die Frage, wie der Zugang zu den Wahllokalen während des Umzugs gewährleistet werden kann. Ein Umzug auf einen anderen Termin zu verschieben, sei nicht möglich, und am 3. Dezember wird es eine Besprechung mit Stadt, Feuerwehr und Rotem Kreuz geben, um eine Lösung zu finden. Stefan Kaiser, der Erste Vorsitzende des Fördervereins Kehler Fastnacht, äußert sich pessimistisch und hält eine Absage des Umzugs für wahrscheinlich. Dies wäre besonders bitter für die Kehler Narren, die erst im vergangenen Jahr von einem tragischen Unfall während des Umzugs betroffen waren. Für dieses Jahr sind bereits 170 Anmeldungen eingegangen, und die Organisatoren erwarten zwischen 12.000 und 15.000 Besucher.

Narren am Bodensee und in Oberschwaben gelassen

Im Gegensatz dazu scheinen die Narren am Bodensee und in Oberschwaben gelassener zu sein. Mario Böhler, Präsident der Narrengesellschaft Niederburg in Konstanz, meint, dass eine Bundestagswahl für ihn über der Fastnacht stehe, da der Termin eine Woche vor der Hochfastnacht liegt. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, dass nach dem Ampel-Aus sämtliche Büttenreden umgeschrieben werden müssen. Diese Büttenreden sind ein fester Bestandteil der Fastnacht, bei denen Volk und Politikern der Spiegel vorgehalten wird, um Missstände offen zu kritisieren.

Ähnlich sieht das Rainer Hespeler, Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Er betont, dass am 23. Februar mehrere Umzüge stattfinden werden und man die Wähler zur Briefwahl animieren wolle. Paul Martin, Sprecher der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, zeigt sich optimistisch: Die Narren seien flexibel und hätten in der Vergangenheit oft aus Hallen weichen müssen, um Platz für Flüchtlinge zu schaffen. Eine Wahl sei da kein größeres Problem, wie SWR berichtete.

Die Fastnacht in Baden-Württemberg steht also vor einer aufregenden, aber auch herausfordernden Zeit. Die Narren müssen kreative Lösungen finden, um sowohl die Tradition der Fastnacht zu wahren als auch den demokratischen Prozess der Bundestagswahl zu ermöglichen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die besten Wege zu finden, um diese beiden wichtigen Ereignisse miteinander zu vereinbaren.

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