In einem beeindruckenden Einsatz hat das Hauptzollamt Kiel am gestrigen Tag die Transport- und Logistikbranche auf Herz und Nieren geprüft. Rund 80 Zöllnerinnen und Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) durchsuchten die Rastplätze Aalbek-West (A7), Buddikate und Ellerbrook (A1) sowie verschiedene Standorte in Lübeck. Diese regionale Schwerpunktprüfung war Teil einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung, wie Nachrichten Heute berichtete.
Die Zöllner wurden dabei von Kräften der Landes- und Bundespolizei sowie vom Bundesamt für Logistik und Mobilität unterstützt. „Wir haben uns auf die Einhaltung der Mindestarbeitsbedingungen und die Arbeitgeberpflichten nach dem Mindestlohngesetz konzentriert“, erklärte Gabriele Oder, Sprecherin des Hauptzollamts Kiel. Die Kontrolleure befragten insgesamt 173 LKW-Fahrer vor Ort, um mögliche Verstöße zu identifizieren.
Verdachtsfälle und Ermittlungen
Das Ergebnis der intensiven Kontrollen war alarmierend: In drei Fällen besteht der Verdacht auf illegale Beschäftigung. Zudem gibt es zwei Verdachtsfälle auf Leistungsbetrug. Die Ermittlungen zur korrekten Zahlung des Mindestlohns werden nun im Rahmen der Prüfung der Geschäftsunterlagen fortgeführt. Der gesetzliche Mindestlohn, der seit dem 1. Januar 2024 bei 12,41 Euro pro Stunde liegt und Anfang nächsten Jahres auf 12,82 Euro ansteigt, ist ein zentrales Thema in diesen Prüfungen.
Die Zöllner haben nicht nur die Löhne überprüft, sondern auch die Sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Pflichten der Unternehmen unter die Lupe genommen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Sozialsysteme und Staatseinnahmen zu sichern und faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten, wie Presseportal berichtete.
Ein fortwährender Kampf gegen Schwarzarbeit
Die FKS führt ganzjährig regelmäßige bundesweite und regionale Schwerpunktprüfungen durch, um besonders von Schwarzarbeit betroffene Branchen zu kontrollieren. Diese Maßnahmen sind nicht nur wichtig für die Aufdeckung von Verstößen, sondern auch für die Schaffung eines fairen Arbeitsumfeldes. Die Zöllner stehen in engem Austausch mit anderen Behörden und der Rentenversicherung, um die erhobenen Daten abzugleichen und weitere Ermittlungen durchzuführen.
Die gestrigen Kontrollen sind ein eindringlicher Hinweis darauf, wie ernst die Behörden die Bekämpfung von illegaler Beschäftigung nehmen. Die Zöllnerinnen und Zöllner setzen alles daran, um die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen und die Einhaltung der Gesetze zu gewährleisten. Die kommenden Nachermittlungen werden zeigen, wie tief die Probleme in der Branche tatsächlich verwurzelt sind.