In Schwäbisch Gmünd hat das Museum im Prediger kürzlich eine bedeutende Bereicherung erfahren. In einer festlichen Zeremonie überreichten Oberbürgermeister Richard Arnold und Dr. Max Tillmann, der Leiter des Museums, zwei außergewöhnliche Exponate, die das kulturelle Erbe der Region unterstreichen. Diese Geschenke sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch ein Zeichen des bürgerschaftlichen Engagements, das in der Stadt hochgeschätzt wird, wie die Rems-Zeitung berichtete.
Unter den neuen Schätzen befindet sich eine Huiliere, eine exquisite Tischgarnitur für Essig und Öl, gefertigt vom Gmünder Silberschmied Moritz Ignaz Emer. Diese Huiliere ist nicht nur ein Meisterwerk der Silberschmiedekunst, sondern auch ein seltenes Exemplar, das die Geschichte der Gmünder Silberschmiedetradition widerspiegelt. Zudem wurde ein frisch restauriertes Gemälde einer Prozession, das um 1800 von einem unbekannten Künstler geschaffen wurde, übergeben. Dieses Bild bringt die gelebte Volksfrömmigkeit der damaligen Zeit ins Museum und wird als wertvolle Ergänzung der Sammlung angesehen.
Ein Fest der Kultur
Die Übergabe der Geschenke fand in einem feierlichen Rahmen statt, der zahlreiche Mitglieder des Museumsvereins und kunstinteressierte Bürger anzog. Oberbürgermeister Arnold lobte die kulturelle Vitalität der Stadt und dankte den Vereinen für ihr Engagement. Der Vorsitzende des Museumsvereins, Ulrich Majocco, betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen, um die Wertschätzung für Kunst und Kultur zu zeigen. Er erklärte, dass die Mitglieder nun sehen können, wie ihre Beiträge genutzt werden, und dass das Museum auf die Unterstützung der Bürger angewiesen ist, um die Schließung einzelner Ausstellungsbereiche zu verhindern.
Dr. Max Tillmann erklärte, dass die Huiliere nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Stück Geschichte ist, das durch Zufall in die Sammlung gelangte. Der damalige Besitzer bot das Objekt als Leihgabe an, und nach der Ausstellung wurde es schließlich erworben. Die Restaurierung des Gemäldes wurde großzügig vom Salvator-Freundeskreis unterstützt, der nicht nur das Bild, sondern auch die aufwendige Restaurierung durch die Restauratorin Ute Hack finanzierte.
Ein weiteres Erbe für das Museum
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Geschenken erhielt das Museum ein Tafelbesteck aus Silber, das von Dr. Tillman Kraus, einem Enkel der Gmünder Schmuck- und Korallenwarendynastie Wöhler, gespendet wurde. Dieses Besteck ist nicht nur ein wertvolles Kunstwerk, sondern auch Teil des kulturellen Erbes der Stadt. Es stammt von der Silberwarenfirma Wilhelm Binder und war ursprünglich ein Patengeschenk. Die Schenkung umfasst auch Exponate japanischer Künstler, die von Oskar Wöhler gesammelt wurden, und erweitert somit die Vielfalt der Sammlung im Museum.
Alle Schenkungen sind während der Öffnungszeiten im Museum im Prediger zu besichtigen. Die Besucher können sich auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte und Kultur Schwäbisch Gmünds freuen. Weitere Informationen sind auf der offiziellen Website des Museums zu finden, wie die Stadt Schwäbisch Gmünd berichtet.