In Kaufbeuren brodelt es gewaltig! Die Stadt steht im Zentrum eines hitzigen Streits über die Nachverdichtung von Wohnraum, der die Gemüter der Anwohner zum Überkochen bringt. Immer wieder gibt es Ärger, und das nicht ohne Grund! Catrin Riedl von der SPD-Fraktion fordert einen Runden Tisch, um die Belange der Nachbarn ernst zu nehmen. Doch Oberbürgermeister Stefan Bosse winkt ab und erklärt, dass dies personell nicht machbar sei. „In den letzten 20 Jahren gab es bei Nachverdichtungsprojekten immer Konflikte“, so Bosse. Der Unmut der Anwohner ist verständlich, denn zwei Bauvorhaben sorgen für massive Spannungen und sogar einen laufenden Rechtsstreit, wie [Merkur](https://www.merkur.de/bayern/schwaben/kaufbeuren-kreisbote/nachverdichtung-kaufbeuren-nachbarschaftsaerger-sache-der-stadtraete-93409520.html?utm_source=Kaufbeuren) berichtet.
Im jüngsten Bauausschuss wurde ein Nachverdichtungsprojekt in der Volkmarstraße vorgestellt. Der erste Entwurf stieß auf heftige Kritik, und nach einer Überarbeitung wurde das Vorhaben genehmigt. Doch die Nachbarn fühlen sich übergangen und sind der Meinung, dass ihre Interessen nicht ausreichend berücksichtigt werden. „200 Bürger haben nicht das Gefühl, dass hier das Allgemeinwohl berücksichtigt wird“, klagt ein Anwohner. Baureferatsleiter Helge Carl hingegen betont, dass die Nachbarn informiert wurden und rechtlich gegen das Vorhaben vorgehen könnten, was jedoch nicht geschehen sei.
Konflikte und Rechtsstreitigkeiten
Doch das ist noch nicht alles! Ein weiteres Projekt in der Alpenblickstraße sorgt für Aufregung. Hier sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit 15 Wohneinheiten entstehen. Die Nachbarn haben sich bereits zur Wehr gesetzt und ein verwaltungsrechtliches Verfahren eingeleitet. Der Streitpunkt? Ein drittes Stockwerk, das aufgrund des starken Gefälles teilweise im Erdreich liegt und von einer nicht öffentlich zugänglichen Seite sichtbar ist. Auch hier gibt es keinen städtischen Bebauungsplan, was die Genehmigung nach Paragraf 34 Baugesetzbuch ermöglicht. Die Stadtverwaltung sieht jedoch keine Einwände, während die Nachbarn weiterhin auf ihre Rechte pochen, wie [Kreisbote](https://www.kreisbote.de/lokales/kaufbeuren/buchloer-bauausschuss-befasst-sich-ausgiebig-mit-baumbestand-90227957.html) berichtet.
Die Diskussionen im Bauausschuss zeigen deutlich, dass die SPD-Fraktion die Nachbarn unterstützt und eine klare Grenze für die Nachverdichtung fordert. Riedl verlangt, dass die Verwaltung endlich den gewünschten Bebauungsplan für den Kesselberg aufstellt, um die Planungshoheit zu sichern. Doch die Stadtverwaltung hat mit Personalengpässen zu kämpfen und kann nicht alle Projekte zeitnah umsetzen.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus
Ein weiteres Thema, das in Kaufbeuren auf der Tagesordnung steht, ist der Erhalt von Bäumen. In einer Sitzung wurde die Fällung von Bäumen an der Kindertagesstätte Franziskus diskutiert. Bürgermeister Robert Pöschl hat entschieden, kritische Fällungen künftig dem Stadtrat vorzulegen, um Unmut in der Bevölkerung zu vermeiden. Die Diskussion über den Baumbestand zeigt, dass den Bürgern der Erhalt von Grünflächen am Herzen liegt. Ein Bürger bot an, eine Kastanie zu fällen, die möglicherweise in Zukunft Probleme bereiten könnte. Doch der Bauausschuss entschied sich, den Baum stehen zu lassen, da er vital ist und zur Umwelt beiträgt.
Die hitzigen Debatten um Nachverdichtung und Umweltschutz in Kaufbeuren zeigen, dass die Stadt vor großen Herausforderungen steht. Die Bürger verlangen mehr Mitspracherecht und eine stärkere Berücksichtigung ihrer Interessen. Die Frage bleibt: Wie wird die Stadtverwaltung auf den anhaltenden Druck reagieren? Die Zukunft der Nachverdichtung in Kaufbeuren ist ungewiss, und die Anwohner werden weiterhin für ihre Rechte kämpfen.