Im Allgäu brodelt es! Die Beschäftigten der Metallindustrie haben die Warnstreiks ausgerufen, und die Stimmung ist hitzig. Mit lautem Buh-Rufen und Pfiffen haben die Streikenden bei Fendt im Ostallgäu die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber zurückgewiesen. Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und eine Anhebung der Vergütung für Auszubildende um 170 Euro. Doch die Arbeitgeber haben nur mickrige 1,7 Prozent in Aussicht gestellt, was die Wut der Arbeiter nur noch verstärkt. Wie Merkur berichtete, haben die Beschäftigten in den letzten Tagen in großer Zahl für bessere Bezahlung demonstriert.
Die Warnstreiks haben nicht nur die Beschäftigten mobilisiert, sondern auch die Arbeitgeber unter Druck gesetzt. In der zweiten Warnstreikwoche versammelten sich vor dem Werkstor von Fendt in Marktoberdorf zahlreiche Streikende, die für ihre Rechte eintreten. Dietmar Jansen, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Allgäu, bezeichnete die Angebote der Arbeitgeber als „Provokation“ und forderte eine faire Tariferhöhung, die der angeschlagenen Wirtschaft wieder Schwung verleihen könnte.
Streikaktionen in vollem Gange
Die IG Metall hat die Warnstreiks an neun Standorten im Allgäu organisiert, und die Resonanz ist überwältigend. Die Beschäftigten bei Bosch in Blaichach und Immenstadt haben ihre Schichten vorzeitig beendet, um für ihre Forderungen zu demonstrieren. Die Gewerkschaft hat klargestellt, dass es sich hierbei nicht um einen „echten“ Streik handelt, sondern um einen Warnstreik, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Betriebsrat Dieter Lochbihler und IG Metall-Vertreterin Jasmin Steinert betonen, dass die geforderten Lohnerhöhungen notwendig sind, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die Lage ist angespannt, denn die Arbeitgeber warnen vor massiven Jobverlusten in der Branche. Wie Süddeutsche Zeitung berichtet, sind in Bayern seit Jahresbeginn bereits 7500 Arbeitsplätze verloren gegangen, und die Unsicherheit unter den Beschäftigten wächst. Die IG Metall sieht die Forderungen nach höheren Löhnen als notwendig an, um die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen und den Binnenkonsum anzukurbeln.
Ein Lichtblick in der Tarifrunde
Trotz der angespannten Situation gibt es Hoffnung auf eine Einigung. In der vierten Verhandlungsrunde hat die IG Metall ein Pilot-Verhandlungsergebnis erzielt, das eine Einmalzahlung von 600 Euro und eine schrittweise Erhöhung der Monatsentgelte vorsieht. Christiane Benner, die Erste Vorsitzende der IG Metall, äußerte sich optimistisch über das Ergebnis, das auch den Auszubildenden zugutekommt.
Die Warnstreiks sind ein deutliches Zeichen der Solidarität unter den Beschäftigten. Die IG Metall hat klargemacht, dass sie nicht aufgeben wird, bis ein akzeptables Ergebnis erzielt wird. Die nächsten Verhandlungen stehen bevor, und die Gewerkschaft ist bereit, weiter für die Rechte der Arbeiter zu kämpfen. Die Beschäftigten haben ihre Stimme erhoben, und die Arbeitgeber können sich nicht länger wegducken!