In Remscheid wird ein entscheidendes Element für die Verteidigung Europas produziert: die Ketten für den Leopard 2-Panzer. Diese robusten Panzerketten, die zwischen 6000 und 8000 Kilometer halten, sind unverzichtbar für die NATO-Armeen und auch für die ukrainischen Streitkräfte, die auf die Qualität der Ketten von KNDS Deutschland Tracks GmbH angewiesen sind, wie RGA berichtete.
Die Mitarbeiter des Unternehmens sind stolz auf ihre Arbeit. Cihat Aksu, ein langjähriger Mitarbeiter, und Arkadiusz Wasilewski, der die Kettenrohrkörper auf Risse überprüft, sind nur zwei Beispiele für die engagierten Fachkräfte, die hier tätig sind. Geschäftsführer Musbah Al-Mansour betont die Bedeutung der Qualität: „Ein 70-Tonnen-Panzer, der bei 50, 60 Kilometer pro Stunde seine Kette verliert, ist nicht mehr zu kontrollieren.“
Tradition und Innovation in der Panzerkettenproduktion
Das Unternehmen hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1940 zurückreicht, als es als Firma Backhaus gegründet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann es mit der Produktion von Panzerketten, um den Bedarf der amerikanischen Streitkräfte zu decken. Heute beliefert KNDS über 50 Armeen weltweit, darunter viele NATO-Staaten, und die Ketten aus Remscheid finden sich auch auf Panzern in Ost- und Südeuropa sowie in Ländern wie Indien und Australien.
Die Herstellung der Ketten erfordert enorme Mengen an Energie, und das Unternehmen betreibt eine eigene Gießerei, in der die Rohrkörper für die Kettenglieder gefertigt werden. Diese werden dann mechanisch bearbeitet und mit Gummilaufpolstern versehen, bevor sie als komplette Kettenstränge an die Kunden geliefert werden. „Im Vergleich zu den Millionen, die der Kampfpanzer kostet, ist so eine Kette vergleichsweise günstig“, erklärt Al-Mansour.
Ein Unternehmen im Wandel
Die Zeiten, in denen die Firma Diehl Personal abbauen musste, sind vorbei. Der Krieg in der Ukraine hat die Nachfrage nach Panzerketten erhöht, auch wenn KNDS nicht direkt an die Ukraine exportiert, sondern an Länder, die ihre Panzer dorthin liefern. „Das ist traurig“, sagt Al-Mansour, „aber es zeigt auch, dass wir in der Lage sein müssen, uns zu verteidigen.“ Die Rüstungsindustrie hat sich gewandelt, und die Mitarbeiter müssen sich nicht mehr für ihre Arbeit rechtfertigen. Sie sehen sich als Verteidiger von Freiheit und Demokratie, was die Selbst- und Fremdwahrnehmung des Unternehmens positiv beeinflusst hat.
Wie RGA berichtete, plant das Unternehmen, weiter zu wachsen und viele neue Mitarbeiter einzustellen, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Die Kettenproduktion in Remscheid ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der deutschen Rüstungsindustrie, sondern auch ein Symbol für die Verteidigungsfähigkeit in unsicheren Zeiten.