In Bad Honnef ist ein dunkles Kapitel der Bürgerbeteiligung aufgeschlagen worden. Während andere Städte sich bemühen, die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger zu hören und Brücken zur Politik zu bauen, hat die Stadtverwaltung mit den Stimmen von CDU, Bürgerblock sowie den Grünen und Sozialdemokraten der demokratisch gewählten Seniorenvertretung den Todesstoß versetzt. Der Förderverein zur Unterstützung der Seniorenvertretung in Bad Honnef e.V. wird am 5. Mai 2025 offiziell „beerdigt“ – ein trauriger Anlass, der die zunehmende Politikverdrossenheit in Deutschland widerspiegelt.
Die Entscheidung, den Förderverein aufzulösen, kommt nicht überraschend. Der Vorstand hatte bereits vorzeitig sein Amt niedergelegt, und die Mitglieder des Vereins können das „Siechtum“ nicht länger ertragen. Sie planen eine feierliche Verabschiedung am 23. November 2024, die symbolisch am Trinkbrunnen in der Fußgängerzone stattfinden soll. Dieser Brunnen, der von der Seniorenvertretung initiiert und teilweise finanziert wurde, steht für einen Umtrunk bereit und soll die Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an diesem letzten Akt einladen.
Ein Zeichen der Enttäuschung
Die Schließung des Fördervereins ist nicht nur ein Verlust für die Seniorenvertretung, sondern auch ein Zeichen der Enttäuschung für alle, die an einer aktiven Bürgerbeteiligung interessiert sind. Angesichts der steigenden Politikverdrossenheit im Land ist es dringend notwendig, dass nach den Kommunalwahlen im September 2025 über neue Wege nachgedacht wird, um die Bürgerinnen und Bürger außerhalb von Parteien besser in politische Prozesse einzubeziehen. Die Forderung nach einer neuen Seniorenvertretung sowie einer Jugendvertretung sollte wieder auf die Agenda kommen, um die demokratische Teilhabe zu fördern.
Die Situation in Bad Honnef ist symptomatisch für einen größeren Trend in vielen Gemeinden, wo die Stimmen der Bürger oft ignoriert werden. Die Entscheidung, die Seniorenvertretung abzuschaffen, könnte als ein weiterer Schritt in Richtung einer weniger inklusiven politischen Kultur gesehen werden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklung nicht das letzte Wort in der Geschichte der Bürgerbeteiligung in Bad Honnef ist.
Ein Aufruf zur Rückkehr zur Demokratie
Die Bürgerinnen und Bürger von Bad Honnef sind eingeladen, an der Verabschiedung der Seniorenvertretung teilzunehmen und damit ein Zeichen für die Bedeutung der Bürgerbeteiligung zu setzen. Es ist an der Zeit, dass die Stadtverwaltung und die politischen Entscheidungsträger die Anliegen der Bürger ernst nehmen und Wege finden, um die Demokratie vor Ort zu stärken. Die Zukunft der politischen Teilhabe hängt davon ab, dass alle Stimmen gehört werden und dass die Bürger aktiv in den politischen Prozess eingebunden werden.
Wie [Honnef heute](https://honnef-heute.de/vertane-chance-foerderverein-eines-demokratisch-gewaehlten-teilhabegremiums-wird-beerdigt?womort=Rhein-Sieg-Kreis) berichtete, ist die Auflösung des Fördervereins ein schwerer Schlag für die Demokratie in Bad Honnef. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidung nicht das Ende der Bürgerbeteiligung bedeutet, sondern vielmehr einen Anstoß gibt, um über neue Formen der Teilhabe nachzudenken und diese in Zukunft zu fördern.