In der Region Osnabrück und dem Kreis Steinfurt fand am 7. November ein bedeutendes Treffen statt, das die Zukunft der nachhaltigen Logistik in den Fokus rückte. Rund 70 Gäste, darunter Vertreter aus Politik, Verwaltung sowie Fach- und Führungskräfte, versammelten sich bei Hellmann Worldwide Logistics, um die Ergebnisse des Projekts „Ressourcenschutz durch Logistik Plus – Logist.Plus“ zu diskutieren. Dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie die Logistikbranche ihre Interessen mit den Zielen der Nachhaltigkeit in Einklang bringen kann, wie [Landkreis Osnabrück berichtete](https://www.landkreis-osnabrueck.de/presse/pressestelle/pressemeldungen/63492-ueberregionaler-forschungsverbund-logistplus-zieht-bilanz?womort=Osnabr%25C3%25BCck).
Die Veranstaltung, moderiert von Anke Valentin vom Wissenschaftsladen Bonn, bot einen tiefen Einblick in die Projektergebnisse. Michael Brockmeyer, Niederlassungsleiter von Hellmann Worldwide Logistics, stellte das Unternehmen vor, während Christian Strauß vom Projektträger Jülich die Bedeutung nachhaltiger Logistik hervorhob. In einer lebhaften Diskussion unter der Leitung von Anna Kebschull, Landrätin des Landkreises Osnabrück, wurden die Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Logistik in der Region erörtert. Die Teilnehmer betonten die Wichtigkeit des Austauschs über die Grenzen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hinweg.
Innovative Ansätze für nachhaltige Logistik
Projektleiter Professor Martin Franz von der Universität Osnabrück präsentierte die zentralen Ergebnisse des Projekts Logist.Plus. Zu den herausragenden Entwicklungen gehören Governance-Instrumente, die die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kommunen verbessern sollen. Patrick Ulbert von WIGOS und Timo Beiermann, Projektkoordinator im Kreis Steinfurt, stellten das neu initiierte Instrument „Arbeitskreis Logistik“ vor, das als Plattform für einen moderierten Austausch dient.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Entwicklung von Konzepten für flächensparende Logistik und kooperative Flächennutzung, wie innovative Ansätze der City-Logistik, die von Magdalena Knappik, Stadt Osnabrück, erläutert wurden. Die Praxisprodukte, darunter Gestaltungsempfehlungen für nachhaltige Logistikstandorte und ein Beratungsleitfaden für Unternehmen und Kommunen, wurden von Maike Bosold vom Bodenbündnis ELSA e.V. und Christina Suthe vom Kompetenznetz Individuallogistik (KNI e.V.) vorgestellt.
Erfolgreiche Praxisbeispiele und Ausblick
In einer Gesprächsrunde präsentierten Unternehmen wie FIEGE Logistik Stiftung & Co. KG, KOCH International und GOLDBECK erfolgreiche Beispiele für nachhaltige Logistikstandorte. Professor Kim Schumacher von der Universität Osnabrück betonte, dass die entwickelten Lösungen auch auf andere Regionen übertragbar sind. „Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen einer nachhaltigen Logistik meistern“, so Schumacher.
Die Flächeninanspruchnahme in Deutschland liegt derzeit weit über den Vorgaben der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, was die Dringlichkeit nachhaltiger Standortgestaltung unterstreicht. Im Rahmen des Projekts Logist.Plus wurden praxisnahe Produkte entwickelt, die Kommunen und Unternehmen bei der nachhaltigen Gestaltung von Logistikstandorten unterstützen, wie [Logist.Plus berichtete](https://logist-plus.de/).
Die Veranstaltung endete mit einem Networking-Teil, bei dem die rund 70 Teilnehmenden die Gelegenheit zum Austausch nutzten. Die Partner des Projekts haben sich verpflichtet, auch in Zukunft an den Themen der nachhaltigen Logistik und dem Arbeitskreis Logistik weiterzuarbeiten. Die Region Osnabrück und der Kreis Steinfurt setzen damit ein starkes Zeichen für eine umweltfreundliche und zukunftsfähige Logistik.