In der beschaulichen Stadt Esslingen am Neckar hat sich am Donnerstagmorgen ein tragisches Drama entfaltet, das die gesamte Gemeinde erschüttert. Zwei Männer wurden tot in einem brennenden Gebäude aufgefunden, und die Umstände deuten auf eine schreckliche Eskalation eines Mietstreits hin. Laut Augsburger Allgemeine starben die beiden Männer vermutlich durch Schüsse, die sie erlitten hatten, bevor das Feuer ausbrach.
Die Polizei erhielt um kurz nach 7 Uhr den ersten Notruf, nachdem Anwohner laute Knallgeräusche gehört hatten. Ein Nachbar berichtete von vier Explosionen, die ihn aus dem Schlaf gerissen hatten. Als die Einsatzkräfte eintrafen, war das Feuer bereits im Gange und drohte, sich auf benachbarte Gebäude auszubreiten. Die Feuerwehr war mit fast 100 Einsatzkräften vor Ort, um den Brand zu bekämpfen, während ein Hubschrauber über der Innenstadt kreiste, um die Lage aus der Luft zu überwachen.
Ein tödlicher Streit
Die beiden Toten sind der 31-jährige Sohn des Vermieters und ein 61-jähriger Mieter. Der Mieter stand kurz vor einer Zwangsräumung, die für den folgenden Tag angesetzt war. Nach ersten Ermittlungen der Polizei wird vermutet, dass der Mieter den Sohn des Vermieters erschossen und sich anschließend selbst das Leben genommen hat, wie Tagesschau berichtet. Die Polizei hat mögliche Tatwaffen sichergestellt und ermittelt wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.
Die Situation vor Ort war chaotisch. Eine 32-jährige Frau, die aus einem Fenster gesprungen war, erlitt schwere Brandverletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Ein weiterer Mann wurde von der Feuerwehr von einem Balkon gerettet und mit leichten Verletzungen in eine Klinik gebracht.
Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz
Die Löscharbeiten gestalteten sich als äußerst schwierig, da das Feuer in einem engen Altbau wütete. Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD) erklärte, dass es mehrere Stunden dauern würde, bis das Feuer vollständig gelöscht sei. Die Nachbargebäude sind aufgrund des eingedrungenen Löschwassers nicht mehr bewohnbar, und die Stadtverwaltung ist dabei, Notunterkünfte für die betroffenen Anwohner bereitzustellen.
Die Tragödie in Esslingen ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Stadt. Erst vor wenigen Wochen kam es zu einem schweren Unfall, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen. Klopfer äußerte sich betroffen über die wiederholten Tragödien und betonte die Notwendigkeit, die Gemeinschaft in solch schweren Zeiten zu unterstützen.
Die Ermittlungen sind noch in vollem Gange, und die Obduktion der beiden Toten wird weitere Klarheit über die genauen Umstände des Vorfalls bringen. Die Stadt steht vor der Herausforderung, den betroffenen Anwohnern nicht nur ein Dach über dem Kopf zu bieten, sondern auch psychologische Unterstützung anzubieten, um mit den traumatischen Erlebnissen umzugehen.