In einem schockierenden Vorfall in Volkach, Bayern, hat die Weinstube Torbäck einen anonymen Drohbrief erhalten, der sich gegen die Ausrichtung eines Grünen-Stammtisches in ihrem Lokal richtet. Die Betreiber sind fassungslos über die Aggressivität, die in dem Schreiben zum Ausdruck kommt, und haben ihren Unmut auf Facebook kundgetan. „So weit sind wir in Volkach schon!“, beklagen sie sich über die Intoleranz, die in der Gesellschaft Einzug hält, wie Merkur berichtet.
Der Drohbrief, der bereits am 2. November verschickt wurde, trägt den Titel „Die Grünen“ und kritisiert die Weinstube dafür, „dieser kriminellen Partei“ eine Plattform zu bieten. Die Absender drohen mit einem Boykott des Lokals, falls die Betreiber weiterhin Veranstaltungen der Grünen unterstützen. „Sollten Sie weiter dieser Partei ‚Unterschlupf‘ gewähren… werden wir Volkacher Bürger ihr Restaurant boykottieren und zum Boykott gegen ihr Restaurant aufrufen“, heißt es in dem Schreiben. Die Betreiber der Weinstube zeigen sich entsetzt und betonen, dass man politisch nicht einer Meinung sein müsse, aber Drohungen in einer Demokratie nicht toleriert werden dürfen.
Die Reaktion der Betreiber
Die Betreiber der Weinstube Torbäck haben klar Stellung bezogen: „Wir tolerieren das nicht und es wurde von uns zur Anzeige gebracht!“ Sie fordern eine Rückkehr zu einem respektvollen Miteinander, in dem unterschiedliche Meinungen Platz haben. In einem weiteren Kommentar richten sie sich direkt an den Verfasser des Briefs: „An den Neandertaler, der diesen Brief verfasst hat und zu feige war, seinen Namen oder Anschrift darunter zu setzen: Solche Gäste wollen wir nicht!!!!“
Die Reaktionen auf den Facebook-Beitrag sind überwältigend. Viele Nutzer zeigen sich schockiert und empört über die Drohung. Kommentare wie „Unglaublich“ und „Ekelhaft“ sind häufig zu lesen. Besonders betroffen sind die Bürger von Volkach, die sich von dem anonymen Absender distanzieren und betonen, dass solche Ansichten nicht die Meinung der Mehrheit widerspiegeln. Die Betreiber haben zudem angekündigt, rechtliche Schritte wegen „Volksverhetzung“ einzuleiten, wie FNP berichtet.
Ein besorgniserregender Trend
Dieser Vorfall wirft ein grelles Licht auf die zunehmende Intoleranz in der Gesellschaft. Die Betreiber der Weinstube Torbäck machen deutlich, dass solche Drohungen nicht nur gegen sie persönlich gerichtet sind, sondern gegen die Grundwerte der Demokratie. „Wenn man anderen aber seine Meinung aufdrängen will durch Drohungen, entwickeln wir uns gerade zurück“, erklären sie und fordern alle auf, sich für ein respektvolles Miteinander einzusetzen.
In einer Zeit, in der politische Meinungsverschiedenheiten immer häufiger zu Konflikten führen, ist es wichtig, dass Bürger und Lokalbetreiber zusammenstehen und für ihre Überzeugungen eintreten. Die Weinstube Torbäck hat mit ihrem mutigen Schritt, den Drohbrief öffentlich zu machen, ein Zeichen gesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle nicht zur Norm werden und dass der Dialog zwischen den verschiedenen politischen Lagern gefördert wird.