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Freitag, 22. November 2024

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Zweibrücken gedenkt Zwangsarbeitern: Stolperschwelle am Totensonntag

In Zweibrücken wird am Totensonntag, dem 24. November 2024, eine besondere Stolperschwelle verlegt, die an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der NS-Zeit erinnert. Diese Zeremonie findet um 11:30 Uhr auf dem Gehweg neben der Multifunktionshalle des Helmholtz-Gymnasiums statt. Der renommierte Künstler Gunter Demnig hat dieses Kunstprojekt ins Leben gerufen, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Seine Methode, Gedenktafeln aus Messing in den Gehweg einzulassen, hat bereits über 77.000 Stolpersteine und -schwellen in 1.265 Kommunen in 21 europäischen Ländern hervorgebracht.

Die Stolperschwelle in Zweibrücken wird eine besondere Bedeutung haben. Sie soll an die vielen Zwangsarbeiter erinnern, die während des Zweiten Weltkriegs in der Stadt lebten und arbeiteten. Laut Stadt Zweibrücken waren es etwa 4.500 Männer und Frauen, die aus verschiedenen europäischen Ländern wie Frankreich, Polen, Russland, der Ukraine und Italien zur Arbeit ins Deutsche Reich gezwungen wurden. Diese Menschen waren unverzichtbar für die Kriegswirtschaft, da sie deutsche Arbeitskräfte ersetzten und in Industriebetrieben, bei Handwerkern, auf Bauernhöfen und in Privathaushalten arbeiteten.

Die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter

Die Lebensumstände der Zwangsarbeiter waren oft katastrophal. Sie lebten meist in Lagern, die in Turnhallen, Gasthäusern oder ehemaligen Fabrikgebäuden untergebracht waren. Der Kontakt zu deutschen Bürgern war ihnen untersagt, und sie mussten unter extremen Bedingungen arbeiten. Viele erhielten nur einen minimalen Lohn, litten unter Unterernährung und hatten keinen Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung. Tragischerweise starben 360 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen fern ihrer Heimat an den Folgen von Krankheiten, Unterernährung und Bombenangriffen.

Die Initiative zur Verlegung dieser Stolperschwelle stammt vom Bündnis Buntes Zweibrücken, das auch Sponsoren für das Projekt gesucht hat. Die Gedenkveranstaltung wird von Beiträgen der Schülerinnen und Schüler des Helmholtz-Gymnasiums sowie der Big Band der Schule umrahmt, was die Bedeutung des Ereignisses unterstreicht.

Ein Zeichen der Erinnerung

Die Stolperschwelle ist mehr als nur ein Kunstwerk; sie ist ein starkes Symbol der Erinnerung und des Gedenkens. Gunter Demnig betont, dass „ein Mensch erst vergessen ist, wenn sein Name vergessen ist“. Mit dieser Stolperschwelle wird das Andenken an die Zwangsarbeiter, die unter unmenschlichen Bedingungen litten, wachgehalten. Die Stadt Zweibrücken unterstützt diese Gedenkarbeit und lädt alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der Zeremonie ein.

Die Verlegung der Stolperschwelle ist ein wichtiger Schritt, um die Geschichte dieser oft vergessenen Opfer des Nationalsozialismus zu würdigen. Es ist eine Gelegenheit für die Gemeinschaft, innezuhalten und die dunklen Kapitel der Vergangenheit zu reflektieren, während gleichzeitig die Hoffnung auf eine bessere, gerechtere Zukunft gestärkt wird.

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