In Zschernitzsch, einem kleinen Dorf im Altenburger Land, hat sich die Verkehrssituation dramatisch verschärft. Seit der Vollsperrung der B7 bei Schmölln ist das beschauliche Dorf über Nacht zum Hauptverkehrsknotenpunkt geworden. Anwohner berichten von einem Anstieg auf bis zu 800 Fahrzeugen pro Stunde, die durch die engen Straßen des Dorfes rasen. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viel Verkehr hier gesehen zu haben“, sagt Steffen Weber, ein besorgter Anwohner. Die offizielle Umleitung führt über Altkirchen oder Gößnitz, doch die Schilder sind so schlecht platziert, dass viele Fahrer erst zu spät merken, dass sie nicht weiterkommen. Stattdessen nutzen sie die Route durch Zschernitzsch, die bei Google Maps als Alternativweg angezeigt wird, wie [LVZ](https://www.lvz.de/lokales/altenburger-land/nach-b7-sperrung-anwohner-aus-zschernitzsch-klagen-ueber-gefaehrliche-umleitung-OJ4ALIQ2AFEIHN474HVJ4VZKL4.html?womort=Altenburger%20Land) berichtet.
Die Situation hat sich so zugespitzt, dass selbst Kinder und Senioren sich nicht mehr sicher auf die Straßen wagen. „Wir haben nur eine Fahrspur, die von beiden Seiten befahren wird. Die Geschwindigkeit wird dabei oft überschritten“, erklärt Jens Pamler, ein weiterer Anwohner. Viele Rentner, die normalerweise zu Fuß kleine Besorgungen in Schmölln erledigen, meiden jetzt die Straße aus Angst vor den rasenden Autos. „Es ist einfach zu gefährlich“, fügt Weber hinzu.
Die Sorgen der Anwohner
Die Anwohner haben sich zusammengetan und mit rund 30 Mitbürgern über die gefährliche Verkehrslage gesprochen. „Einige Rentner haben gesagt, dass sie sich nicht mehr trauen, auf die Straße zu gehen“, berichtet Weber. Diese besorgniserregende Entwicklung könnte die Errungenschaften der kürzlich durchgeführten Dorferneuerung gefährden. „Wir haben viel Geld in die Verbesserung der Infrastruktur investiert, und jetzt droht alles durch den Verkehr beschädigt zu werden“, erklärt Pamler. Die neuen Gehsteige sind bereits durch die hohen Fahrzeugzahlen in Mitleidenschaft gezogen worden.
Um eine Lösung zu finden, haben Weber und Pamler Vertreter von Polizei und Rathaus eingeladen, um die Situation zu besprechen. Bei einem Treffen am Dienstagabend, das von Glühwein und Bratwürsten begleitet wurde, konnten die Behördenvertreter selbst die dramatische Verkehrslage beobachten. „Es ist offensichtlich, dass der Durchgangsverkehr extrem zugenommen hat“, sagt Weber.
Maßnahmen zur Verbesserung der Situation
Die Behörden haben zugesagt, die Beschilderung an der B7 zu verbessern und die offiziellen Umleitungen klarer zu kennzeichnen. Doch Pamler bleibt skeptisch: „Die Leute nutzen heutzutage Navigationssysteme und ignorieren oft die Schilder.“ Ein weiterer Vorschlag war, die Polizei regelmäßig zu rufen, um Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Oliver Teichmann von der Schmöllner Straßenverkehrsbehörde sieht das Lkw-Verbot als ersten Schritt, doch auch er weiß, dass mehr getan werden muss. „Wir prüfen, ob wir die Umgehung über Zschernitzsch bei Google Maps sperren lassen können“, erklärt er. Innerhalb der nächsten Woche soll eine Lösung gefunden werden, die den Anwohnern endlich Sicherheit bringt, wie [LVZ](https://www.lvz.de/lokales/altenburger-land/nach-b7-sperrung-anwohner-aus-zschernitzsch-klagen-ueber-gefaehrliche-umleitung-OJ4ALIQ2AFEIHN474HVJ4VZKL4.html?womort=Altenburger%20Land) berichtet.
Die Anwohner hoffen auf eine schnelle Lösung, denn die B7 soll bis Ende Dezember gesperrt bleiben. „Wenn das nur ein paar Wochen dauern würde, wäre es erträglich. Aber das sind noch sechs bis acht Wochen“, betont Weber. Die Dorfgemeinschaft zeigt sich entschlossen, für ihre Sicherheit zu kämpfen, und die Unterstützung der Behörden ist dabei unerlässlich.