Die Situation bei Volkswagen spitzt sich dramatisch zu! Die IG Metall hat für die kommende dritte Tarifrunde in Wolfsburg eine massive Protestkundgebung angekündigt. Diese wird vor der Volkswagen Arena stattfinden, und es wird erwartet, dass Betriebsratschefin Daniela Cavallo sowie IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger das Wort ergreifen. Laut Autohaus sind die Fronten in den seit September laufenden Verhandlungen verhärtet. Volkswagen fordert eine drastische Lohnkürzung von zehn Prozent und plant, zahlreiche Boni sowie Zulagen zu streichen. Die IG Metall hingegen verlangt eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent und fordert, dass es zu keinen Werksschließungen oder Entlassungen kommt.
Die Lage ist angespannt, denn die seit über 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung wurde von VW aufgekündigt. Dies bedeutet, dass betriebsbedingte Kündigungen nun wieder möglich sind. Die Gewerkschaft hat bereits klargemacht, dass sie sich nicht mit den von VW geforderten Einschnitten abfinden wird. Gröger bezeichnete die von VW vorgelegte „Giftliste“ als inakzeptabel und fordert nachhaltige Lösungen, die Perspektiven für alle Standorte bieten.
Konflikt zwischen Management und Beschäftigten
Die Spannungen innerhalb des Unternehmens sind nicht nur zwischen der IG Metall und dem Management zu spüren. Auch die Führungskräfte selbst sind betroffen. Rund 100 ehemalige und aktive Manager haben Klage gegen die geplanten Lohnkürzungen eingereicht, wie Focus berichtet. Diese Kläger fordern zusätzlich die Auszahlung einer Inflationsprämie und eine Tariferhöhung. Doch das Arbeitsgericht Braunschweig wies bereits die ersten Klagen ab, und die zweite Welle von Klagen ist ebenfalls gescheitert.
Volkswagen rechtfertigt die Lohnkürzungen mit der Notwendigkeit, mehrere Milliarden Euro bis 2026 einzusparen. Personalvorstand Arne Meiswinkel hat betont, dass spürbare Kostenentlastungen erforderlich seien. Der Konzern plant, bis zu drei Werke in Deutschland zu schließen, was zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen führen könnte. Konzernchef Oliver Blume hat die strukturellen Probleme bei VW als historisch bezeichnet und betont, dass die hohen Kosten in Deutschland nicht mehr tragbar seien.
Die Zukunft von Volkswagen steht auf der Kippe
Die Unsicherheit über die Zukunft der Arbeitsplätze und die finanziellen Bedingungen bei Volkswagen ist greifbar. Blume hat in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ klargemacht, dass die schwache Marktnachfrage in Europa und die gesunkenen Erträge aus China die Probleme bei VW offenlegen. „So kommt die Welt-Marke nicht mehr vorwärts!“, so Blume. Er fordert drastische Maßnahmen zur Kostensenkung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Die IG Metall hat bereits angekündigt, dass Warnstreiks ab Dezember möglich sind, sobald die Friedenspflicht endet. Die Gewerkschaft sieht in den aktuellen Verhandlungen eine entscheidende Möglichkeit, um die Interessen der Beschäftigten zu wahren und eine Lösung zu finden, die für alle Seiten akzeptabel ist. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, und die Protestkundgebung wird ein deutliches Zeichen setzen, dass die Beschäftigten nicht bereit sind, ihre Rechte kampflos aufzugeben.