Russland hat vor Spekulationen über den möglichen Abschuss eines Passagierflugzeugs in Kasachstan gewarnt. Der Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass eine umfassende Untersuchung des Vorfalls läuft und Hypothesen zu diesem frühen Zeitpunkt falsch wären. Der Absturz ereignete sich nahe Aktau, Kasachstan; dabei starben 38 der 67 Insassen, während 29 überlebten, einige von ihnen schwer verletzt.
Ungewöhnliche Schäden an der Außenhaut des Flugzeugs haben Spekulationen über einen möglichen Abschuss laut werden lassen. Maulen Aschimbajew, der kasachische Senatsvorsitzende, bezeichnete diese Spekulationen als unbegründet. Unter anderem in der Ukraine und bei der russischen Opposition gibt es Vorwürfe, dass die Flugabwehr die Maschine während eines Drohnenangriffs getroffen habe. Am Mittwochmorgen meldeten die Behörden im Nordkaukasus ukrainische Drohnenangriffe.
Details zum Flugzeugabsturz
Bergungstrupps haben die Flugschreiber des abgestürzten Embraer 190 der aserbaidschanischen Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines geborgen, deren Auswertung zur Klärung der Absturzursache beitragen soll. Ein elfjähriges Mädchen mit deutscher Staatsangehörigkeit befand sich unter den Passagieren, während das Auswärtige Amt in Berlin die Berichte über deutsche Staatsangehörige an Bord prüft. Neun verletzte russische Passagiere wurden mit einem Sonderflugzeug nach Moskau gebracht; ihr Zustand ist ernst.
Das Flugzeug, das sich auf dem Weg von Baku nach Grosny befand, stürzte ab, nachdem es aufgrund schlechten Wetters Kurs auf einen Ausweichflughafen nehmen musste. Videos, die den Absturz dokumentieren, zeigen, wie das Flugzeug zwei weite Kreise flog, bevor es aufschlug. Azerbaijan Airlines spekuliert, dass der Schaden durch eine mögliche Kollision mit einem Vogelschwarm verursacht wurde, während Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt eine Einwirkung von außen für wahrscheinlicher hält. Beim Aufprall ging der Jet teilweise in Flammen auf, wobei das Heck weniger beschädigt war, und dort Überlebende gerettet wurden.
In Aserbaidschan wurde bereits ein landesweiter Trauertag ausgerufen, und die Flaggen wurden auf halbmast gesetzt. Die Leichen der Verstorbenen sollen nach Aserbaidschan überführt werden. Azerbaijan Airlines hat zudem vorübergehend Flüge nach Grosny und Machatschkala eingestellt, bis die Absturzursache geklärt ist.
Wie die AP News berichtete, stürzte das aserbaidschanische Flugzeug mit 67 Personen an Bord am Mittwoch nahe Aktau ab. Während eines Treffens mit aserbaidschanischen Beamten gab der stellvertretende Ministerpräsident Kanat Bozumbaev die Zahl von 38 Toten und 29 Überlebenden bekannt. Das Wetter hatte die Kursänderung des Flugzeugs erzwungen, was auch von Präsident Ilham Aliyev bestätigt wurde. Laut der russischen Luftfahrtbehörde Rosaviatsia führte ein Vogelschlag zu einem Notfall an Bord.
An Bord waren 42 aserbaidschanische Bürger, 16 russische Staatsangehörige, 6 Kasachen und 3 Bürger aus Kirgisistan. Zunächst berichtete die aserbaidschanische Generalstaatsanwaltschaft von 32 Überlebenden, was jedoch vorläufig war. Videos des Unglücks zeigen das Flugzeug in einer Feuerkugel auf dem Boden aufschlagen, und Flugverfolgungsdaten weisen auf ein starkes GPS-Jamming hin, das falsche ADS-B-Daten übermittelte. Azerbaijan Airlines kündigte an, die Öffentlichkeit über den Vorfall zu informieren und stellte vorübergehend alle Flüge zwischen Baku und Grosny sowie Baku und Machatschkala ein.
Eine offizielle Delegation aus Aserbaidschan wurde nach Aktau geschickt, um eine Vor-Ort-Untersuchung durchzuführen. Präsident Aliyev kehrte nach Bekanntwerden des Absturzes in seine Heimat zurück und drückte den Familien der Opfer sein Beileid aus, während auch Russlands Präsident Wladimir Putin Unterstützung anbot, einschließlich eines Flugzeugs mit medizinischem Personal zur Hilfe. Die Behörden aus Kasachstan, Aserbaidschan und Russland arbeiten gemeinsam an der Untersuchung des Absturzes, während der Hersteller Embraer seine Bereitschaft zur Unterstützung betont hat.