Der Ennepe-Ruhr-Kreis sieht sich aktuellen Herausforderungen bei der Versorgung älterer Menschen gegenüber. Eine Analyse hat Engpässe in der Pflege und Unterbringung offengelegt, die durch einen anhaltenden Fachkräftemangel in der Pflege- und Versorgungsbranche bedingt sind, wie radioenneperuhr.de berichtet. Die Situation im Kreis entwickelt sich „dynamisch“, wobei besondere Engpässe in der vollstationären Dauer- und Kurzzeitpflege bestehen. Teilweise ist sowohl eine dauerhafte als auch eine akute Versorgung nicht möglich.
Bisher konnten die Engpässe durch teilstationäre und Tagespflegeangebote aufgefangen werden. Zukünftige Herausforderungen zeichnen sich ab, wenn die „Baby-Boomer“ in das entsprechende Alter kommen und der Druck auf die bestehenden Systeme zunimmt.
Fachkräftemangel und Arbeitsbedingungen
In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Bezahlung für Fachkräfte in der Altenpflege verändert. Laut taz.de verdient eine examinierte Fachkraft in Vollzeit etwa 3.400 EUR Brutto ohne Zuschläge. Der Arbeitsmarkt in der Altenpflege ist bereits stark verschoben, und die Arbeitsbedingungen sind kritisch. Überlastung und eine unzureichende Personalausstattung tragen zu der prekären Situation bei.
Wesentliche Faktoren sind die Vorgaben für die Personalschlüssel und deren Finanzierung. Einige Altenpflegeeinrichtungen senken die Fachkraftquote bereits auf das gesetzliche Mindestmaß. Zudem kommen Pflegehilfskräfte zum Einsatz, um die Fachkraftquote aufzustocken. Allerdings bieten die von Versicherungen refinanzierten Pflegesätze nur begrenzten Spielraum für eine adäquate Personalausstattung. Es besteht ein zunehmender Bedarf an finanziellen Mitteln, da höhere Zuzahlungen nicht überall umsetzbar sind und nicht zur Regel werden sollten.