Die Bundesregierung hat einen neuen Plan vorgestellt, um die Bevölkerung künftig besser vor Extremwetterereignissen zu schützen. Die neue Klimaanpassungsstrategie legt dabei messbare und verbindliche Ziele fest, die vor allem auf Ereignisse wie Hitze, Dürre, Starkregen und Hochwasser reagieren, die durch den Klimawandel verstärkt auftreten. Umweltministerin Steffi Lemke bezeichnete diese Initiative als „Einstieg in ein dynamisches Klimaanpassungsmanagement“.
Ein zentrales Element der Strategie ist der Ausbau der Warn-App NINA, welche nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 fortlaufend verbessert werden soll. Bis 2030 soll die Reichweite der Warnsysteme bei Extremwetterereignissen signifikant erhöht werden. Zudem wird angestrebt, Städte grüner zu gestalten, um die Bevölkerung besser vor extremer Hitze zu schützen. Hierbei soll die Erreichbarkeit von Grünflächen in fußläufiger Nähe zu Wohn- und Arbeitsorten bis 2030 zur Pflicht für Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern werden. Ein effektives Wassermanagement spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle; so darf die Nutzung der verfügbaren Wassermenge über längere Zeiträume hinweg nicht mehr als 20 Prozent betragen, wobei die Trinkwasserversorgung oberste Priorität hat.
Konkrete Ziele und Maßnahmen
Die neue Anpassungsstrategie umfasst insgesamt 34 Hauptziele und 53 Unterziele, von denen die meisten bis 2030 erreicht werden sollen, während einige bis 2050 angestrebt werden. Jedes Ziel ist mit Indikatoren verbunden, um die über den Fortschritt zu messen. Zu den sieben Zielbereichen gehören Infrastruktur, Landnutzung, menschliche Gesundheit, Stadtentwicklung, Wasser, Wirtschaft und mehrere themenübergreifende Aspekte. Darunter fallen wichtige Maßnahmen, wie die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Bodens und die Sicherstellung der Verfügbarkeit von Wasserressourcen.
Ein Beispiel für ein Ziel ist die Stärkung der Resilienz des Landschaftswasserhaushalts, einschließlich der langfristigen Erhaltung verfügbarer Wasserressourcen. Indikatoren zur Messung des Fortschritts sind die Rückgewinnung natürlicher Überflutungsflächen sowie die Größe wiedervernässter Moorflächen.
Die Deutsche Anpassungsstrategie 2024 wird alle vier Jahre fortgeschrieben und verfolgt das Ziel, bis 2030 in 80 Prozent der gesetzlich verpflichteten Gemeinden Klimaanpassungskonzepte vorzulegen. Der politische Machtwechsel nach der Bundestagswahl 2024 wird nicht als hinderlich für die Fortschritte in diesem Prozess angesehen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) hat zudem die Bürger dazu aufgerufen, sich auf Notlagen vorzubereiten und Hinweise zur Selbstversorgung in Haushalten bereitgestellt, wie Radio Oberhausen berichtete.
Zusammenfassend bietet die neue Strategie umfassende Maßnahmen zur Anpassung an die klimatischen Herausforderungen, die Deutschland in den kommenden Jahren bewältigen muss, insbesondere in Bezug auf Wasserressourcen und grüne Infrastruktur. Weitere Details zu dieser Strategie sind in den offiziellen Veröffentlichungen des Bundesumweltministeriums zu finden, wie BMU aufzeigt.