Die Stadt Speyer plant die Neugestaltung des Postplatzes, die im Jahr 2024 mit breiter Bürgerbeteiligung vorangetrieben werden soll. Diese Initiative folgt einer umfassenden Analyse und Diskussion über die zukünftige Nutzung des Platzes.
Architekt Stephan Böhm, der bereits an der Umgestaltung des Platzes in den 1980er-Jahren beteiligt war, äußert in diesem Kontext Bedenken. Er kritisiert die geplanten Eingriffe in die Platzstruktur sowie den Austausch der Bänke in der Maximilianstraße, da diese Teil des unter Schutz stehenden Gesamtdenkmals sind. Zudem hat die Landesdenkmalbehörde das Brezelhäuschen auf dem Postplatz unter Schutz gestellt, weil es als Bauwerk der Postmoderne besonderen Zeugniswert hat. Entgegen dem Willen der Stadt Speyer wurde ein Widerspruch gegen diese Entscheidung erfolglos eingelegt.
Beteiligung und Gestaltung
Zur Sicherstellung der Bürgerbeteiligung wurde ein umfassendes Beteiligungskonzept zur Umgestaltung des Postplatzes erstellt. Hierfür wurden zahlreiche Formate geplant, um verschiedenen Bedarfen und Sichtweisen gerecht zu werden. Unter anderem wird es eine Jugend-Beteiligung am 30. August 2024 geben, die sich speziell an Personen zwischen 14 und 21 Jahren richtet. Auch ein Rundgang der Wirtschaftsförderung mit Gewerbetreibenden und Anwohnern ist für den 2. September 2024 vorgesehen, gefolgt von einem Workshop zur Barrierefreiheit am 9. September 2024.
Zusätzlich wird es eine Infoveranstaltung zu Denkmalschutz und Urheberrecht geben, die für den 5. Juni 2024 geplant ist. Ein Verkehrsversuch, der darauf abzielte, die Stadtgestaltung zu verbessern und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, wurde ausgesetzt, was eine frühere Umgestaltung des Platzes ermöglicht. Der Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Konversion hat zu Fragen über Urheberrecht und Denkmalschutz Stellung genommen. Die Umgestaltung des Postplatzes wird für das Jahr 2026 angedacht, mit einer möglichen Umsetzung ab 2027.
In dem bisherigen Prozess wurden bereits verschiedene Umfragen zur Umgestaltung des Postplatzes sowohl online als auch in analoger Form durchgeführt. Anwohner haben zudem die Möglichkeit, sich in einer Begleitgruppe zu engagieren. Die Stadt plant, Parkmöglichkeiten auf größere Parkplätze zu verlagern, um den Parksuchverkehr zu reduzieren und eine verkehrsberuhigte Zone zu schaffen.
Wie auf speyer.de berichtet, wird ein Verkehrsmodell zur digitalen Abbildung des Straßenverkehrs verwendet, und es sind Verkehrserhebungen geplant, um die Verkehrsmenge zu erfassen. Dies geschieht datenschutzkonform und ohne Messung von Lärm- und Schadstoffemissionen während des Verkehrsversuchs.