Der ehemalige Oberkreisdirektor des Kreises Borken, Raimund Pingel, ist am 23. Dezember 2024 im Alter von 89 Jahren verstorben. Landrat Dr. Kai Zwicker äußerte sich betroffen über den Tod Pingels und beschrieb ihn als ein Vorbild sowie geschätzten Ratgeber. Pingel wurde 1935 in Hagen geboren und kam Anfang der 1970er Jahre in das Westmünsterland. Nach dem Abitur im Jahr 1955 studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und Münster und absolvierte eine Ausbildung an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer.
Sein beruflicher Werdegang begann als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Münster. 1967 trat er als Regierungsassessor in den Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen und war im Regierungspräsidium Münster tätig. Ein Jahr später wurde Pingel zur Kreisverwaltung Lüdinghausen abgeordnet. Von Januar 1969 bis März 1970 nahm er an einem Fortbildungslehrgang der Bundesregierung für Verwaltungsführung teil. Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Berater der CDU-Landtagsfraktion für Kommunalpolitik und Landesplanung, bevor er 1972 zum Oberkreisdirektor des Landkreises Borken gewählt wurde, wo er sein Amt am 1. August 1972 antrat.
Wichtige Beiträge zur Region
Pingel spielte eine entscheidende Rolle bei der kommunalen Neugliederung und der vereinenden Zusammenfassung des Raumes Bocholt mit dem Kreis Borken. Unter seiner Leitung wurden wirtschaftliche Strukturen im Kreis verbessert, was zur Diversifizierung der lokalen Wirtschaft beitrug. Auch die Infrastruktur wurde durch Pingels Engagement aufgewertet, unter anderem dank des Baus der Autobahn A 31. Pingel förderte zudem die Entwicklung weicher Standortfaktoren, wie etwa die Erholungsanlage Pröbsting und die Landesmusikakademie in Heek-Nienborg.
Von 1987 an war Pingel der Sprecher der Oberkreisdirektoren im Regierungsbezirk Münster und hatte in dieser Zeit zahlreiche weitere Ämter inne. Für seine Verdienste wurde Pingel mit verschiedenen Auszeichnungen geehrt, darunter das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2001 sowie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 2013. Auch nach seinem Ruhestand im Jahr 1999 engagierte sich Pingel weiterhin in verschiedenen Vereinen und Organisationen. Sein tief verwurzelter christlicher Glaube, gepaart mit Pflichtbewusstsein, Sachkenntnis und Innovationsfreude, prägte sein Wirken nachhaltig. Landrat Dr. Kai Zwicker betonte die Dankbarkeit des Kreistags und der Bürger für Pingels bedeutende Beiträge zum Wohl des Westmünsterlandes.
In einer weiteren Mitteilung wurde bekannt, dass Dr. Ansgar Hörster, Kreisdirektor des Kreises Borken, am 28. November 2024 drei langjährige Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung in den Ruhestand verabschiedete. Ruth Hackel aus Bocholt war seit 1976 beim Kreis Borken tätig und hatte unter anderem im Vorzimmer des Leiters des Kreisgesundheitsamtes sowie in der Verwaltungsleitung gearbeitet. Elisabeth Möllenbeck, ebenfalls aus Bocholt, war seit 1986 im Kreis Borken beschäftigt. Sie arbeitete als Sozialpädagogin und war maßgeblich für die Jugendhilfeplanung im Kreisjugendamt verantwortlich. Irmgard Paßerschroer aus Rhede war seit 1986 in der Kreisverwaltung tätig, wo sie unter anderem als Gleichstellungsbeauftragte fungierte.