Die Diskussion um eine gesetzliche Reform des Gesundheitswesens in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Besonders die Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach steht in der Kritik. Am 27. Dezember 2024 hatten Dr. Katja Leikert und Max Schad von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Gelegenheit, sich im St. Vinzenz-Krankenhaus in Hanau über die Auswirkungen der Reform zu informieren. Geschäftsführer Michael Sammet berichtete über den wirtschaftlichen und personellen Druck, den die Reform auf Kliniken ausübt.
Ein zentrales Problem ist der Fachkräftemangel, insbesondere in der Notfallmedizin. In Hessen gibt es lediglich etwa 142 ausgebildete Akut- und Notfallmediziner. Dies führt zu Besorgnis darüber, dass die Vorgaben aus Berlin zur Besetzung von Notaufnahmen nicht erfüllt werden können. Die Anforderung, drei Akut- und Notfallmediziner in Notaufnahmen zu beschäftigen, wird als ineffektiv kritisiert. Zudem hat die Schließung der Notaufnahme in Büdingen bereits negative Auswirkungen auf die Region gezeigt. Laut den Äußerungen von Leikert und Schad könnte die Reform Fehlanreize setzen, die die Qualität der Gesundheitsversorgung gefährden.
Finanzielle Herausforderungen und Reformbedarf
Die Dringlichkeit der Reformen im Gesundheitssystem wurde ebenfalls betont, ohne die Patientenversorgung zu gefährden. Ein wichtiges Anliegen ist die finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser, da die Kostensteigerungen nicht ausreichend kompensiert wurden. Ein unkontrolliertes Sterben von Kliniken und die Schieflage der bestehenden Häuser werden als dringend zu behebenes Problem identifiziert.
Zusätzlich werden in der allgemeinen Diskussion über die Krankenhausreform zentrale Herausforderungen wie der demografische Wandel und die steigenden Anforderungen an die Gesundheitsversorgung hervorgehoben. Der Bedarf an gut ausgebildetem Personal und effizienter Organisation in den Krankenhäusern stellt eine weitere Hürde dar. Außerdem gehen viele Krankenhäuser finanziellen Belastungen durch sinkende Erstattungssätze und steigende Kosten entgegen.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen, einschließlich elektronischer Patientenakten und Telemedizin, bietet zwar Chancen, erfordert jedoch auch strenge Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit. Darüber hinaus ist die Bedeutung von Prävention und Früherkennung unbestritten, um die Krankheitslasten zu reduzieren. Die Politik spielt eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der notwendigen Reformen im Gesundheitswesen und muss angesichts der Herausforderungen bei der Personalgewinnung und -bindung aktiv werden.
Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Finanzierung und die Stärkung der Patientenzentriertheit sind ebenfalls zentral. Losgelöst von der beliebten These, verstärkt Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen sind entscheidend, um eine koordinierte Versorgungslandschaft zu schaffen. Auch die Rolle von Krankenkassen und Versicherungen bei der Finanzierung der Gesundheitsversorgung darf nicht unterschätzt werden.
Ein Ausblick auf die Zukunft zeigt sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen für Innovation und Verbesserung in der deutschen Gesundheitsversorgung, wie auch die Wichtigkeit von Qualitätsstandards und Transparenz zur Gewährleistung von Vertrauen und Patientensicherheit.