Am 27. Dezember 2024 wurden militärische Einrichtungen der pro-iranischen Huthi-Miliz im Jemen erneut Ziel von Luftangriffen. In der Hauptstadt Sanaa berichteten Einwohner von heftigen Explosionen. Der genaue Ursprung der Angriffe bleibt unklar; Al-Masirah, ein Sender der Huthi, machte die USA und Großbritannien dafür verantwortlich, während es aus Washington und London keine Bestätigung gab. Israelische Militärkreise erklärten, dass die eigene Luftwaffe nicht in die Angriffe involviert war. Betroffen waren unter anderem Kasernen, die in Brand gerieten, sowie ein Park im Westen von Sanaa. Über mögliche Opfer der Angriffe gab es anfänglich keine Informationen. Zuvor hatte Israel am Donnerstagabend erneut Infrastruktur der Huthi-Miliz bombardiert.
Die Huthi-Miliz, die mit Iran verbündet ist, steht in einer ähnlichen Beziehung wie die Hamas im Gazastreifen und die libanesische Hisbollah. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs feuerten die Huthi Raketen auf Israel sowie auf Handelsschiffe im Roten Meer in Solidarität mit der Hamas ab. In einem Zusammenhang mit diesen Vorfällen berichtete idowa.de, dass Israel seine Luftangriffe auf die Huthi-Miliz intensifiziert hat. Die Angriffe zielten auf Infrastruktur am internationalen Flughafen Sanaa, mehrere Häfen, darunter Hudaida, sowie zwei Kraftwerke. Nach Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei sechs Menschen getötet und über 40 verletzt.
Konflikt und Eskalation
Darüber hinaus wurde eine Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert, jedoch außerhalb der Landesgrenzen abgefangen. Die Huthi beschuldigen Israel, die Aggression gegen Gaza fortzusetzen, und kündigten an, ihre Angriffe fortzusetzen, bis die Belagerung aufgehoben wird. UN-Generalsekretär António Guterres forderte zur Deeskalation auf und verurteilte die israelischen Luftangriffe. Israel sieht in der Huthi-Miliz eine zunehmende Gefahr, da diese mit Drohnen und Raketen Angriffe auf Israel durchführt. Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angekündigt, die Huthi-Miliz zu bekämpfen und deren Anführer „zu jagen“.
Guterres warnte zuvor, dass die israelischen Angriffe humanitäre Maßnahmen gefährden, während Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen sind. In einem separaten Vorfall im Gazastreifen kamen bei einem israelischen Luftangriff mindestens 50 Menschen ums Leben, darunter fünf Klinikmitarbeiter. Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 sei die Zahl der Toten in Gaza auf über 45.300 angestiegen. Die aktuelle Luftangriffe sind inzwischen der vierte Gegenschlag seit Beginn des Gaza-Kriegs und der zweite innerhalb einer Woche. Bei den Angriffen am Flughafen Sanaa wurden ein Kontrollturm, eine Abflughalle sowie Teile der Start- und Landebahnen getroffen.