Dortmund sieht sich 2024 mit mehreren Schließungen konfrontiert, darunter das traditionsreiche Möbelhaus „Azad“, das nach 60 Jahren das Ende seiner Geschäftstätigkeit bekannt gegeben hat. Das Möbelhaus, das am Hansaplatz angesiedelt ist und auf 7.000 Quadratmetern Teppiche, Möbel und Wohnaccessoires anbietet, hat in seiner Nische ein gewisses Monopol aufgebaut, kämpft jedoch aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen um seine Zukunft. Die Inhaber der Familie Azad gaben an, dass die finanzielle Lage des Unternehmens eine Fortführung nicht mehr zulässt. Zu den Hauptgründen der Schließung zählen die Corona-Krise, der Ukraine-Krieg sowie das schwindende Image der Stadt Dortmund, was zu einem Rückgang der Kundenfrequenz führt.
Aktuell wird in dem Geschäft ein Räumungsverkauf mit Rabatten von bis zu 70 Prozent angeboten. Die Schließung wird von den Inhabern als „Ende einer Ära“ beschrieben, ein Gefühl, das auch bei den langjährigen Kunden und in der Öffentlichkeit verbreitet ist. Hinweise auf die Schließung sind bereits am Gebäude sichtbar, doch ein konkretes Schließdatum ist bislang nicht bekannt. Die Öffnungszeiten des Möbelhauses sind Montag bis Freitag von 09:00 bis 19:00 Uhr und Samstag von 09:00 bis 18:00 Uhr.
Mögliche Zukunft der Räumlichkeiten
Die Schließung von „Azad“ führt zu einem weiteren Leerstand in der Innenstadt Dortmunds, was die Stadtverwaltung beschäftigt. Eine XXL-Markthalle wird als mögliche Lösung für die Nutzung der ehemaligen Verkaufsfläche diskutiert. Das Dortmunder Citymanagement ist bereits im Austausch mit dem Eigentümer des Azad-Gebäudes, und die Stadt zeigt sich offen gegenüber der Idee einer Markthalle. Ein städtischer Pressesprecher betonte die Notwendigkeit einer langfristig tragfähigen Lösung für das denkmalgeschützte Gebäude.
Tobias Heitmann, Vorsitzender des Cityrings, hatte die Idee einer Markthalle zuerst vorgeschlagen. Bislang gab es jedoch keine Umsetzung eines solchen Konzepts in der Innenstadt, da es nicht gepasst hat. Die Stadt könnte eine Machbarkeitsstudie zur Unterstützung des Projekts durchführen, wobei das Amt für Stadterneuerung bereits Fördermittel für Machbarkeitsstudien eingeworben hat. Voraussetzung für die Umsetzung der Markthalle ist allerdings die Unterstützung des Eigentümers.
Wie Der Westen berichtete, ist die Schließung von „Azad“ Teil einer größeren Welle von Schließungen, die mehrere Traditionsgeschäfte in Dortmund betrifft, und zeigt die Herausforderungen auf, mit denen der Einzelhandel in der Stadt konfrontiert ist.
Zusätzlich hat Ruhr24 darüber berichtet, dass die Stadt Dortmund die Idee der Markthalle als Alternativnutzung ernsthaft in Betracht zieht, um die Attraktivität der Innenstadt zu steigern und dem Leerstand entgegenzuwirken.