Am 30. Dezember 2024 äußerte sich Bischof Michael Gerber aus Fulda zu drängenden gesellschaftlichen Strömungen in Deutschland. In seiner Ansprache betonte Gerber die Notwendigkeit von Mitgefühl für die Situationen außerhalb Deutschlands, insbesondere bezüglich Krisenregionen wie der Ukraine und Syrien. Als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz kritisierte er die Taktik von Diktatoren wie Wladimir Putin, die darauf abzielen, das Interesse des Westens an diesen Konflikten zu verringern. Gerber forderte dazu auf, Geduld und Beharrlichkeit im Umgang mit autoritären Regierungen zu zeigen und appellierte an die Menschen, trotz eigener Probleme in Deutschland empathisch zu sein.
Der Bischof sah zwei Strömungen, die die Gesellschaft prägen können: Zum einen den Fokus auf eigene Gruppen und individuelle Interessen; zum anderen die Suche nach gemeinsamen Lösungen für globale Probleme wie Klimawandel, Migration und Armut. In diesem Kontext betonte er die Verantwortung des Christentums, sich für Menschen außerhalb der eigenen Gemeinschaft einzusetzen.
Engagement für Demokratie und Freiheit
Zusätzlich sprach Bischof Gerber im Rahmen einer Aktion der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) über den Ukraine-Krieg. Er betonte, dass der Einsatz für Demokratie und Freiheit Verzicht erfordern könne. Gerber, der ebenfalls stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist, feierte eine Messe, die im Rahmen einer Fastenzeitaktion in verschiedenen europäischen Ländern zur Erinnerung an die Opfer des Krieges stattfand.
Er rief die Christen dazu auf, in dieser kritischen Zeit nicht zu schweigen oder den Konflikt zu relativieren. Gerber beschrieb den Ukraine-Krieg als einen Kampf zwischen einem autoritären Herrscher und einem Land, das für Gewaltenteilung und politische Verantwortung steht. Der Bischof warf zudem einen kritischen Blick auf die Gewöhnung an den Terror in Europa und anderen Konfliktregionen und erklärte, dass Frieden nur dort möglich sei, wo die Würde und Freiheit jedes Menschen geachtet werden.
Das Engagement der Caritas und Malteser für Geflüchtete sowie direkt vor Ort hob er ebenfalls hervor, was die konkreten Bemühungen zur Unterstützung der Betroffenen unterstreicht.