Jules August Schröder feiert am 30. Dezember 2024 seinen 90. Geburtstag in Büdingen. Der Ehrenbürger der Stadt hat die Entwicklung Büdingens seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland maßgeblich geprägt. Schröder wurde 1943 in Hamburg geboren und entkam während des Zweiten Weltkriegs mit seiner Familie den Bombennächten. Die Familie floh nach Büdingen, wo er seit 81 Jahren lebt und entscheidende Beiträge zur lokalen Gemeinschaft geleistet hat.
Schröder war Zeuge vieler einschneidender Ereignisse in der Stadt, darunter der Einzug der Amerikaner im Jahr 1945. In dieser Zeit arbeitete er als „Sandwich Boy“ für US-Einrichtungen, was ihm wöchentliche Belohnungen in Form von Schokolade und Zigaretten im Wert von 420 Reichsmark einbrachte. Außerdem beobachtete er, wie die GIs 1948 in 102 Gemeinden die Deutsche Mark einführten. Am 15. August 2007 erhielt Schröder das letzte Sternenbanner beim Abzug der US-Truppen.
Ein Leben für Büdingen
Schröder hat internationale Kontakte geknüpft und die Beziehungen zu Büdingens Partnerstädten gepflegt. Über 41 Jahre ist er mit Sigrid Schröder verheiratet, die seine Beständigkeit und Hilfsbereitschaft schätzt. In der CDU war er aktiv und wurde 1954 bei der „VS“ angestellt. Später wurde er Erster Geschäftsführer der Ärztlichen Verrechnungsstelle und war 50 Jahre lang Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, wo er den Finanzausschuss leitete. Seine Rolle in der Kommunalpolitik umfasste auch bedeutende Personalentscheidungen. Schröder äußert sich kritisch über einige seiner Nachfolger im Bürgermeisteramt.
Trotz nachlassender Sehkraft plant er eine Feier im Kreise von Freunden und Weggefährten.
Zusätzlich zu den Feierlichkeiten um Schröders Geburtstag bietet die Büdinger Geschichtswerkstatt mit den „Büdinger Geschichtsblättern“ ein umfassendes Nachschlagewerk zur Geschichte der Stadt und des Büdinger Landes an. Die 466 Seiten umfassen Beiträge von über neun Autoren und beinhalten sowohl lokale als auch regionale Geschichtsthemen. Bedeutende Themen sind beispielsweise die Entwicklung der Remigiuskirche, die frühneuzeitliche Hexenverfolgung und die jüdischen Friedhöfe in Hessen, die zusammen mit zahlreichen Abbildungen die regionalhistorische Forschung präsentieren.
Diese Jubiläumsbände, die auf über 50 Jahre Forschung zurückblicken, zählen auch Beiträge renommierter Autoren und bieten einen Einblick in die Entwicklung des regionalsprachlichen Wandels in Büdingen. Ziel der Büdinger Geschichtsblätter bleibt die Präsentation aktueller Forschung zur Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung.