Ministerpräsident Hendrik Wüst besuchte am 30. Dezember 2024 das Westdeutsche Protonentherapiezentrum (WPE) am Uniklinikum Essen, das sich auf die Behandlung von Krebserkrankungen mit Protonentherapie spezialisiert hat. Diese Form der Strahlentherapie gilt als schonend, präzise und nebenwirkungsarm, weshalb sie auch für Kinder geeignet ist. Wüst informierte sich während seines Besuches über die Arbeit der behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie über die Technologien, die dort eingesetzt werden. Besonders berührend war sein Treffen mit einem Patienten, der an diesem Tag seine letzte Behandlung erfolgreich abgeschlossen hat.
In Nordrhein-Westfalen erhalten jährlich etwa 100.000 Menschen die Diagnose Krebs. Wüst betonte während seines Besuches die Bedeutung von wissenschaftlicher Exzellenz und moderner Technologie im Kampf gegen diese Krankheit. Das WPE ist Teil des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) des Universitätsklinikums Essen, das zusammen mit dem Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln das Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE) bildet. Das CCCE hat das Ziel, die Überlebenschancen der Patienten durch personalisierte Therapien zu verbessern und wird mit 20 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Aktuelle Entwicklungen in der Krebsforschung
Im November 2023 wurde das CCCE als Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ausgezeichnet und erhält damit zusätzliche Förderung vom Bund. Ein wichtiger Aspekt der Krebsforschung in Essen ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die zur Verbesserung der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen beiträgt. So wurde 2020 das Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) in Essen gegründet. Künstliche Intelligenz entlastet Ärzte in der Onkologie, indem sie Schlüsselaufgaben automatisiert und optimiert, was die Lebens- und Behandlungsqualität der Patienten steigert, wie es in einem Artikel auf Springer dargelegt wird.
Die Anwendungen von KI in der Onkologie sind vielfältig. Sie ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Anomalien im Körper, entwickelt personalisierte Behandlungspläne und beschleunigt die Identifizierung neuer Medikamente. KI-Algorithmen analysieren große Datenmengen, um Risikofaktoren für Krebs zu identifizieren und die Genauigkeit von Diagnosen zu erhöhen. Beispielsweise verbessert die KI zur Tumorerkennung in Mammographien die Diagnosegeschwindigkeit und -genauigkeit erheblich.
Wüst betont regelmäßig die herausragende Arbeit und das Engagement von Einrichtungen, die einen besonderen Beitrag zur medizinischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen leisten.