Deutschland steht zum Jahreswechsel 2024/2025 vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Aussichten für das kommende Jahr sind von stagnierendem Wachstum, fiskalischer Unsicherheit sowie geopolitischen Risiken geprägt. Hohe Energiekosten und ein schwächelnder Automobilsektor könnten die deutsche Wirtschaft weiter belasten. Laut european-circle.de könnte Deutschlands reales BIP-Wachstum 2025 bei lediglich 0,3 % liegen, während die Bundesbank einen Anstieg von 0,2 % prognostiziert. Das Kieler Institut erwartet sogar eine Stagnation bei 0,0 %.
Die Ursachen für diese stagnierenden Wachstumsprognosen sind vielfältig. Ein Rückgang bei den Exporten, ein schleppender Privatkonsum sowie sinkende Investitionen stellen nur einige der Faktoren dar. Mit Herausforderungen wie Dekarbonisierung, Digitalisierung und dem demografischen Wandel sieht sich Deutschland einem komplexen Wettbewerbsumfeld gegenüber. Die politisch instabile Situation, unter anderem durch die anstehenden Bundestagswahlen im Februar 2025, sorgt für zusätzliche Unsicherheiten, die durch eine Schuldenbremse, die die öffentliche Kreditaufnahme begrenzt, noch verstärkt werden.
Reformen und geopolitische Unsicherheiten
Dringende Reformen werden als notwendig erachtet, um den strukturellen Herausforderungen entgegenzuwirken. Dies betrifft insbesondere die Senkung der Körperschaftssteuer, den Ausbau der Infrastruktur sowie Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel. LBBW Research hebt hervor, dass die Wahl von Donald Trump und politische Veränderungen in Deutschland die wirtschaftliche Lage beeinflussen werden, und prognostiziert für 2025 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 %.
Die Automobilindustrie verliert zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit, da markante Marktanteile an US-amerikanische und chinesische Hersteller abgegeben werden. Gleichzeitig hat sich die Nachfrage nach deutschen Produkten in China verschlechtert, was die Exporte zusätzlich belastet. Hohe Energiemarktpreise und unsichere Handelsbeziehungen erhöhen den Druck auf die Unternehmen, während die Industrieproduktion in energieintensiven Sektoren um 10–15 % gesunken ist.
Zusätzlich wird erwartet, dass die Inflation, obwohl sie hoch bleibt, 2025 auf etwa 2,4 % sinken könnte. Ein Rückgang der Inflationsrate könnte den privaten Konsum stützen, jedoch bleibt der Arbeitsmarkt aufgrund möglicher Stellenstreichungen in Schlüsselindustrien angespannt.
Insgesamt warnt Chefvolkswirt Moritz Kraemer vor einer geoökonomischen Zeitenwende und der Gefährdung der multilateralen Ordnung. So hohe Unsicherheiten und Herausforderungen werfen Schatten auf die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland und könnten die Wachstumsaussichten auch über 2025 hinaus belasten, wie lbbw.de berichtet.