In Deutschland landen jährlich über 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, wobei mehr als die Hälfte dieser Lebensmittel in Privathaushalten entsorgt wird. Diese alarmierenden Zahlen unterstreichen das Engagement von Sylvia Schneider, der Gründerin von „Essen für Alle“. Schneider, eine Biologin, kämpft gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und setzt sich für das Konzept „Zero Waste“ ein.
Ihr Team von „Essen für Alle“ holt sechs Tage in der Woche ausrangiertes Obst, Gemüse und andere Produkte von Supermärkten ab und verteilt diese in der Region rund um Groß-Gerau bei Darmstadt. Im Gegensatz zu den „Tafeln“ ist für die Inanspruchnahme dieser Lebensmittel kein Sozialschein erforderlich. Schneider hebt hervor, dass viele Menschen auf dem Land sich stigmatisiert fühlen, und fordert, dass alle Zugang zu geretteten Lebensmitteln haben sollten.
Aufklärung und Workshops für eine nachhaltige Zukunft
Ein zentrales Anliegen von Schneider ist die Aufklärung. Sie arbeitet eng mit Schulen und Kindertagesstätten zusammen, um das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung zu schärfen. Darüber hinaus bietet „Essen für Alle“ verschiedene Kochworkshops an, die sich an Schüler ab der dritten Klasse, Erwachsene und Firmenevents richten.
Die Workshops sind darauf ausgelegt, kreatives Kochen mit geretteten Lebensmitteln in den Fokus zu stellen. Teilnehmer lernen nicht nur, wie man erkennt, wann Lebensmittel verdorben sind, sondern auch, wie man sie richtig lagert. Der Fokus liegt dabei auf den Sinnen: Sehen, Fühlen, Schmecken und Riechen werden in die Lerninhalte integriert. Das Motto der Workshops lautet „Let’s cook together“, was sowohl einen Beitrag zur Umwelt als auch zur persönlichen Entwicklung der Teilnehmer leistet.
Schneider und ihr Team von „Essen für Alle“ leisten damit nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, sondern fördern auch eine nachhaltige und bewusste Lebensweise in der Gesellschaft.