Am 2. Januar 2025 hielt Meeresbiologin Frauke Bagusche einen eindrucksvollen Vortrag am Eleonoren-Gymnasium in Worms. Organisiert wurde die Veranstaltung von der ebwo AöR, um das Engagement der 6. und 7. Klassen für die Biotonnendemo zu würdigen. Die Schülerinnen und Schüler hatten zuvor mit einer Aktion in der Innenstadt auf die Falschbefüllung von Biotonnen aufmerksam gemacht.
Frauke Bagusche reiste mit ihrem umweltfreundlichen „MeerMobil“ an, einem mobilen Botschafter für Meereswissenschaften und Umweltschutz. In ihrem Vortrag thematisierte sie die globale Plastikverschmutzung der Gewässer und erläuterte die weitreichenden Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht der Ozeane. Die Teilnehmenden konnten schockierende Bilder von Tieren, die an Plastik verenden, und verschmutzten Stränden sehen. Besonders alarmierend ist das Problem des Mikroplastiks, das sich in der Nahrungskette anreichert und in menschlichen Organen nachgewiesen wurde.
Ein Appell zum Schutz der Meere
Die zentrale Botschaft von Baguschs Vortrag war: Es ist noch nicht zu spät, um die Meere zu schützen. Die Schüler hatten die Möglichkeit, Fragen zu Baguschs Beruf und ihren Reisen zu stellen, die sie geduldig beantwortete. Die Fließgewässer-AG des ELO erkundete zudem virtuell die Unterwasserwelt mit VR-Brillen und führte praktische Experimente durch. So nahmen die Schüler Wasserproben an der Pfrimm, um Mikroplastik zu untersuchen. In den Wasserproben wurden auffällige Mikrofasern entdeckt, die auf den Einfluss von „Fast Fashion“ hinweisen.
Die Untersuchungsergebnisse wurden als „bedenklich“ eingestuft und ermutigten die Schüler, aktiv für den Gewässerschutz einzutreten. Der Besuch von Frauke Bagusche wurde von den Schülerinnen und Schülern als Highlight und Weckruf erlebt.
Die Problematik der Plastikverschmutzung in den Ozeanen ist als dringendes Umweltproblem des 21. Jahrhunderts zu betrachten. Jährlich gelangen schätzungsweise etwa 8 Millionen Tonnen Plastik in die Meere, was schwerwiegende ökologische, ökonomische und gesundheitliche Konsequenzen hat, wie das-wissen.de berichtete. Die Hauptursachen für diese Verschmutzung sind der übermäßige Verbrauch von Einwegplastik, landwirtschaftliche Aktivitäten, unzureichende Entsorgung von Abfällen und der Tourismus an Küstenorten.
Die Auswirkungen von Mikroplastik auf die marine Umwelt sind vielfältig: Von physikalischen Schäden durch Verwechslung mit Nahrung bis hin zu chemischen Schäden durch Anreicherung schädlicher Chemikalien. Besonders betroffen sind Plankton, größere Fische sowie Meeressäuger und Korallenriffe. Innovative Lösungen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung umfassen mechanische Sammelsysteme, satellitengestützte Erkennung von Meeresplastik und mikrobielle Abbauansätze. Politische und gesellschaftliche Maßnahmen, wie die Einführung strengerer Regulierungen für Einwegplastik, sind ebenfalls notwendig, um den Kunststoffverbrauch zu reduzieren und nachhaltige Veränderungen zu fördern.